Mehrwertsteuersenkung

Unterstützung für die Branche bis Ende 2023

Gruppe Freunde beim Essen
Der reduzierte Mehrwertsteuersatz für Restaurant- und Verpflegungsdienstleistungen soll zunächst bis Ende 2023 verlängert werden. (Foto: © NDABCREATIVITY/stock.adobe.com)
Bereits Anfang September hat sich die Koalition auf ein Entlastungspaket für Bürger und Unternehmen geeinigt. Nun hat der Finanzausschuss Steuererleichterungen für kleine Brauereien und die Gastronomie beschlossen.
Freitag, 23.09.2022, 12:04 Uhr, Autor: Sarah Kleinen

In der vom Vorsitzenden Alois Rainer (CSU) geleiteten Sitzung stimmten die Abgeordneten dem von der Bundesregierung eingebrachten Entwurf eines Achten Gesetzes zur Änderung von Verbrauchsteuergesetzen zu.

Mit dem Gesetz werden unter anderem EU-Vorgaben umgesetzt. Außerdem wird Bierwürze, die zur Herstellung von alkoholsteuerpflichtigen Waren verwendet wird, von der Biersteuer befreit.

Per Änderungsantrag eingefügt wurde die Weiterführung der ermäßigten Sätze der Biersteuermengenstaffel, die bereits im Zuge der Corona-Hilfsmaßnahmen eingeführt worden war und eigentlich zum Ende dieses Jahres ausgelaufen wäre. Zur Stärkung der „einzigartigen Biervielfalt und Braukunst“ sowie der mittelständisch geprägten Brauereistruktur sollen die ermäßigten Sätze der Biersteuermengenstaffel entfristet werden und dauerhaft in Kraft bleiben.

Verlängerung der reduzierten Mehrwertsteuer in der Gastronomie

Auch der ermäßigte Umsatzsteuersatz auf Restaurant- und Verpflegungsdienstleistungen (mit Ausnahme der Abgabe von Getränken), der eigentlich zum Jahresende auslaufen würde, soll verlängert werden. In einer Vorabfassung des Deutschen Bundestags heißt es hierzu:

„Durch die Corona-Pandemie sind Verhaltensänderungen bei den Verbrauchern eingetreten, die eine stärkere Substituierbarkeit von geliefertem oder mitgenommenem Essen und z. B. gelieferten Kochboxen mit dem Essen in einem Gastronomiebetrieb nahelegen. Da geliefertes oder mitgenommenes Essen dem ermäßigten Umsatzsteuersatz unterliegt, ist es zur Vermeidung von Wettbewerbsverzerrungen geboten, die Steuersatzermäßigung für Gastronomieleistungen zu verlängern.“

Ob die beschriebenen Verhaltensänderungen dauerhaft sind, bleibe jedoch zunächst abzuwarten. Der ermäßigte Umsatzsteuersatz für Restaurant- und Verpflegungsdienstleistungen soll vor diesem Hintergrund zunächst um ein weiteres Jahr bis Ende 2023 verlängert werden. Die Umsatzsteuermindereinnahmen sollen sich dadurch auf rund 3,3 Milliarden Euro belaufen.

(Deutscher Bundestag/SAKL)

Zurück zur Startseite

Weitere Themen

Seit dem 1. Januar 2024 gilt in der Gastronomie auch für Speisen wieder der normale Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent. (Foto: © picture alliance/dpa | Jens Kalaene)
Umfrage
Umfrage

Trotz regulärem Mehrwertsteuersatz ist die Lage nicht hoffnungslos

Seit Jahresbeginn müssen Gäste in Restaurants wieder den regulären Steuersatz zahlen. Eine Befragung in Rheinland-Pfalz zeigt deutliche Rückgänge bei Umsätzen und Gästezahlen, dennoch bleibt der Dehoga zuversichtlich.
Frau schaut auf Speisekarte vor einem Restaurant
Umfrage
Umfrage

Studie zeigt: Deutsche würden Gastrobesuche bei 19-Prozent-Mehrwertsteuer weiter reduzieren

Seit Monaten fordert das Gastgewerbe: Die 7-Prozent-Mehrwertsteuer muss bleiben! Eine repräsentative Verbraucherbefragung des Deutschen Tiefkühlinstituts verdeutlicht nun noch einmal, wie wichtig das Beibehalten der reduzierten Mehrwertsteuer ist. 
Christoph Meyer
Positives Signal
Positives Signal

Lösung für 7-Prozent-Mehrwertsteuer? Ampel äußert sich positiv

Seit Monaten fordert die Branche: Die 7-Prozent-Mehrwertsteuer in der Gastronomie muss bleiben! Nun gibt es ein erstes ermutigendes Signal aus der Ampelkoalition. 
BdS-Hauptgeschäftsführer Markus Suchert
Umsatzsteuer
Umsatzsteuer

Unberücksichtigte Faktoren über die geplante Mehrwertsteuererhöhung

Bei den aktuellen Diskussionen zur drohenden Erhöhung der Mehrwertsteuer in der Gastronomie wurden die Argumente, die gegen eine erneute Erhöhung sprechen, allesamt genannt und umfangreich besprochen. Allerdings blieb bislang ein Aspekt dabei unbeleuchtet.
Christian Dürr
Vorschlag
Vorschlag

Christian Dürr: So ließe sich die 7-Prozent-Mehrwertsteuer finanzieren

Um die 7-Prozent-Mehrwertsteuer beizubehalten, muss laut Finanzminister Christian Lindner eine Gegenfinanzierung gefunden werden. Hierfür hat FDP-Fraktionschef Christian Dürr nun einen Vorschlag. 
Kinder an der Essensausgabe einer Schulkantine
Debatte
Debatte

Hat eine höhere Mehrwertsteuer Auswirkungen aufs Schulessen?

Diskussion um die Mehrwertsteuer: Eine mögliche Anhebung auf 19 Prozent für Speisen in der Gastronomie wirft Fragen zur Zukunft der Schul- und Kita-Verpflegung auf. Der Dehoga befürchtet steigende Kosten, während andere die Auswirkungen anders einschätzen.
Sie sprechen sich für den Erhalt der 7-Prozent-Mehrwertsteuer aus (v. l. n. r.): Oliver Klug (Pressesprecher Lieferando), Markus Schreiber (Bürgerschaftsabgeordneter SPD) und Kemal Üres (Gastronom und Initiator „Vereint für die Gastro“) (Foto: © Vereint für die Gastro e. V.)
Aktion
Aktion

Hamburger Schanzenviertel kämpft um den Erhalt der 7-Prozent-Mehrwertsteuer

In Hamburgs Schanzenviertel schlagen Restaurants und Cafés Alarm: Sie befürchten ein „Restaurant- und Kneipensterben“, sollte die Mehrwertsteuer auf Speisen Anfang 2024 tatsächlich von 7 auf 19 Prozent angehoben werden. Mit auffälligen rot-weißen Plakaten, Aufklebern und Tischaufstellern machen sie deshalb auf ihre große Sorge aufmerksam.