Halber Feiertag

Wirtschaft kritisiert Karfreitagsregelung

Kalenderblatt Karfreitag, 19. April 2019
Die neue Karfreitagsregelung in Österreich bedeutet auch für Gastronomie- und Tourismusbetriebe eine gewisse finanzielle Mehrbelastung. (© fotolia.com/Michael Möller)
Dass der Karfreitag künftig in Österreich zu einem halben Feiertag für alle werden soll, ruft Kritik von allen Seiten hervor. Auch im Tourismus spricht man von einer „massiven Belastung“.
Mittwoch, 20.02.2019, 11:07 Uhr, Autor: Clemens Kriegelstein

In Österreich hat die Regierung also jetzt eine neue Regelung beschlossen, nach der der Karfreitag zu einem halben Feiertag für alle Arbeitnehmer wird. Demnach müssten diese ab 14 Uhr entweder frei bekommen oder einen Feiertagszuschlag erhalten. Doch während diese Regelung Arbeitnehmervertretern und Opposition nicht weit genug geht, diese einen ganzen Feiertag für alle verlangen, zeigt sich die Wirtschaft schon bei dem halben Feiertag alarmiert. „Die nun fixierte Neuregelung des Karfreitags ist zwar besser als ein ganzer zusätzlicher Feiertag, bedeutet aber nach wie vor eine massive Mehrbelastung für alle Branchen. Wir tragen diese Lösung schweren Herzens mit. Klar ist aber, dass unsere Unternehmen aufgrund der zu erwartenden Kosten zumindest im selben Ausmaß entlastet werden müssen“, betonte etwa Wirtschaftskammer-Generalsekretär Karlheinz Kopf. In Hinblick auf die Details der Ausgestaltung verweist Kopf darauf, dass eine absolut unanfechtbare Lösung gefunden werden muss, um den Betrieben Rechtssicherheit garantieren zu können.

Ebenfalls von einer massiven Belastung für die Tourismusbetriebe spricht Tourismus-Obfrau Petra Nocker-Schwarzenbacher. „Einerseits können die Tourismusunternehmen am Karfreitag – mitten in den Osterferien – nicht einfach zusperren, andererseits bedeutet die Lösung enorme Mehrkosten für eine personal-intensive Branche wie unsere, bei der der Anteil der Personalkosten bis zu 42 Prozent ausmachen“, so Nocker-Schwarzenbacher.

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