Bergün: Schweizer Alpendorf nimmt Foto-Verbot zurück
Es war der Aufreger im beschaulichen schweizer Kanton Graubünden: Per Beschluss verbot die Gemeindeversammlung Touristen das Fotografieren im Örtchen Bergün. Begründung: Einheimische im Ausland könnten sich erwiesener Maßen von den Bildern aus ihrer Heimat emotional angesprochen fühlen, was zu Niedergeschlagenheit und Heimweh führe. Private Sicherheitsdienste sollten die Aufpasser für die Touristen spielen und bei Zuwiderhandlung Bußgelder von 5 Schweizer Franken pro Bild einkassieren (HOGAPAGE berichtete).
Hoteliers erhalten keine Stornierungen
Peter Nicolay, Gemeindepräsident von Bergün, bestätigt auf Anfrage des Newsportals 20min.ch, dass das Foto-Verbot zum Teil gravierende Reaktionen nach sich zog. Stornierungen soll es diesbezüglich nicht gegeben haben, erklärt Nicolay nach Rücksprache mit den ortsansässigen Hoteliers. Trotz der Berichterstattung über die eigenwilligen Pläne der Bergüner Gemeindeversammlung hätte es aber auch keine gestiegene Nachfrage gegeben.
Wenig Verständnis für die Entscheidung zeigten auch die User eines der größten Newsportale in der Schweiz. Wie 20min.ch angibt, sprachen sich 2.000 befragte Umfrageteilnehmer gegen die Entscheidung der Bergüner aus und bezeichneten die Anordnung zum Teil als „Frechheit“.
Nun heißt es: „Kommando zurück!“ Das Verbot soll bald wieder eingestampft werden. „Die Reaktionen haben gezeigt, dass niemand auf die schönen Fotos von Bergün verzichten möchte“, so der offene Brief der Gemeinde, den 20min.ch zitiert. (20 Minuten / FL)