Rauchverbot wird großteils eingehalten
Mit Inkrafttreten des generellen Rauchverbots in der Gastronomie haben die österreichischen Bundesländer die verfassungsmäßige Pflicht, dieses Gesetz zu kontrollieren. In Wien wird die Einhaltung der Vorschriften vom Wiener Marktamt überprüft. Erste Kontrollen fanden entgegen mancher Gerüchte nicht in der Nacht von 31. Oktober auf 1. November statt, sondern erst in den Mittagsstunden des 1. November. Vom Marktamt wurden gemeinsam mit der Gruppe Sofortmaßnahmen am ersten Tag insgesamt 247 Lokale kontrolliert. In drei Fällen fehlte die Kennzeichnung, nur in einem einzigen Lokal wurde geraucht, was jeweils vom Marktamt angezeigt wurde. Ob die angezeigten Lokalbesitzer abgemahnt werden oder Strafen zahlen müssen, entscheide eine andere Behörde, teilte ein Sprecher des Marktamtes mit. Das Amt will bis Ende des Jahres rund 5000 Kontrollen durchführen.
Die Bilanz der ersten Nacht war jedenfalls positiv: Die Gäste in Wiens Lokalen akzeptieren die neuen Regelungen, die Gastronomen achten auf die Einhaltung der Bestimmungen. In der Nacht von Samstag auf Sonntag allerdings mussten zwei Brüder letztlich von der Polizei festgenommen werden, nachdem sie sich geweigert hatten, ihre Zigaretten in einem Lokal auszudämpfen, es infolge dessen zu Handgreiflichkeiten mit den örtlichen Securitys gekommen war und die beiden sogar die herbeigerufenen Polizisten angegriffen hatten.
Umsatzrückgang
Auch in den anderen Bundesländern gab es kaum Probleme, Anzeigen waren die absolute Ausnahme. Nach dem ersten rauchfreien Wochenende beklagt die Nachtgastronomie allerdings einen Umsatzrückgang zwischen zehn und 20 Prozent. Das berichtete Mario Pulker, Obmann des Fachverbandes Gastronomie in der Wirtschaftskammer, laut der Tageszeitung „Standard“. Pulker verweist auf eine Whatsapp-Gruppe, in der sich 220 entsprechende Betriebe austauschen. Dass man nicht mehr in den Lokalen rauchen dürfe, habe aber für mehr Lärm auf den Straßen vor den Lokalen gesorgt, sagt Pulker. Doch habe es nicht mehr Anzeigen als sonst auch gegeben. Das liege vor allem daran, dass man bereits im Vorfeld den Kontakt zu den Anrainern gesucht habe. Allerdings habe eine Disco in Oberösterreich nach 47 Jahren zugesperrt, da der Lärmpegel zu hoch sei. (Der Standard/CK)