Jahressteuergesetz

Schiffsmahlzeiten sollen umsatzsteuerfrei bleiben

Eine Frau frühstückt auf einem Kreuzfahrtschiff
Der DRV befürchtet negative Auswirkungen auf die betroffenen Reedereien, wenn die Umsatzsteuerbefreiung bei Bordessen wegfiele. (© Maridav/Fotolia)
Das Bundesfinanzministerium hat seine ursprünglichen Pläne verworfen und sichert zu, auch zukünftig für den Verkauf von Speisen und Getränken auf Kreuzfahrtschiffen keine Umsatzsteuer zu erheben. 
Dienstag, 06.08.2019, 10:14 Uhr, Autor: Thomas Hack

Wie der Deutsche Reiseverband (DRV) mitteilte, wird die Umsatzsteuerfreiheit für Bordverkäufe von Speisen und Getränken auf Kreuzfahrtschiffen bestehen bleiben. Das Bundesfinanzministerium wird diese Regelung nicht – wie ursprünglich im Referentenentwurf geplant – im Rahmen des Jahressteuergesetzes streichen. Im Umsatzsteuergesetz sollen somit Bordverkäufe, die bei Fahrten zwischen einem inländischen und einem ausländischen Seehafen und zwischen zwei ausländischen Seehäfen stattfinden, auch künftig steuerbefreit (§ 4 Nr. 6e UStG) bleiben. In einer gemeinsamen Stellungnahme hatten sieben Verbände der Tourismuswirtschaft – darunter der DRV – diese und weitere geplante Änderungen des Jahressteuergesetzes deutlich kritisiert.

„Wegfall der Steuerbefreiung europarechtlich nicht abgestimmt!“

Würde die Umsatzsteuerbefreiung wegfallen, so befürchtete der DRV, hätte das negative Auswirkungen auf die betroffenen Reedereien im internationalen Fähr- und Fahrgastverkehr und der Kreuzschifffahrt. Ein solcher Wegfall wäre weder europarechtlich erforderlich noch auf europäischer Ebene abgestimmt und auch aufgrund eines zu geringen zeitlichen Vorlaufs nicht umsetzbar, hieß es zur weiteren Begründung in der Verbändeposition. Diese Argumente fanden Gehör, wie der jetzt vom Kabinett beschlossene Gesetzentwurf der Bundesregierung zeigt. Der DRV wird seine weiteren Forderungen in dem nach der Sommerpause anlaufenden parlamentarischen Verfahren gegenüber den Abgeordneten des Deutschen Bundestages weiter verfolgen. Das Jahressteuergesetz soll noch in diesem Jahr in Kraft treten.

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