Untreue-Verdacht: Dorint-Aufsichtsratschef Iserlohe angeklagt
In den vergangenen Wochen und Monaten machte Dorint-Aufsichtsratschef Dirk Iserlohe vorrangig mit Kritik an der vorherrschenden Corona-Strategie im politischen Berlin von sich reden – nun muss er sich selbst gegen Vorwürfe behaupten: Die Kölner Staatsanwaltschaft hat wegen des Verdachts der Untreue Anklage gegen den Aufsichtsratsvorsitzenden der Hotelkette erhoben.
Im Wesentlichen gehe es dabei um Erfolgsprovisionen im Zusammenhang mit Geschäften eines Immobilienfonds, sagte ein Sprecher des Kölner Landgerichts am Donnerstag. Iserlohe wies die Vorwürfe entschieden zurück. Nach seinen Angaben geht es in dem Verfahren um den Verkauf des Hotels Bayernpost in München im Jahr 2015 zu einem Kaufpreis von 180 Millionen Euro durch den Immobilienfonds. Zahlreiche Gesellschafter der Fondsgesellschaft Bayernpost hätten damals der Geschäftsführung zu dem Deal gratuliert. Laut Wirtschaftswoche solle den Anlegern, die mehrheitlich zugestimmt hätten, jedoch wichtige Informationen vorenthalten worden sein. Den entstandenen Schaden beziffert die Anklage auf rund 11,2 Millionen Euro.
„Die Vorwürfe sind unberechtigt. Aber es bleibt dabei: Der Kapitän, der an der Reling steht, muss auch manchmal schweren Seegang meistern“, erklärte Iserlohe in einer Mitteilung.
Eine Dorint-Sprecherin betonte ausdrücklich, dass der Vorgang weder mit der Dorint-Hotelgruppe noch mit deren Muttergesellschaft Honestis AG zu tun habe.
(wiwo/dpa/KP)