„Whatever it takes“

Österreich schnürt 38 Milliarden Euro-Hilfspaket

Panorama von Euro Banknoten und Münzen
Die Wirtschaft in ganz Europa wird in den kommenden Monaten wohl mit Geld geflutet werden, um einen Kollaps zu verhindern. (© Wolfilser – stock.adobe.com)
Die österreichische Regierung kämpft mit drastischen Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus – und stützt nun die eigene Wirtschaft mit einem schweren Hilfspaket.
Donnerstag, 19.03.2020, 11:09 Uhr, Autor: Clemens Kriegelstein

Die österreichische Bundesregierung hat ein 38 Milliarden Euro schweres Hilfspaket angekündigt, um der Wirtschaft in der Krise durch das Coronavirus zu helfen. Teile des Pakets sind der Erlass von Steuerschulden, Haftungen für Kredite und Notfallhilfen, erklärte Bundeskanzler Sebastian Kurz. „Alles was es braucht, koste es was es wolle, für Arbeitsplätze und Beschäftigung“, sagte Vizekanzler Werner Kogler in Anlehnung an das Zitat „Whatever it takes“ des damaligen Chefs der Europäischen Zentralbank, Mario Draghi, der 2012 ankündigte, alles unternehmen zu wollen, um den Euro in der damaligen Krise zu retten.

Laut Kurz sollen mit neun Milliarden Euro als Garantien und Haftungen Kredite abgesichert werden. 15 Milliarden Euro sind als Notfallhilfen für besonders betroffene Branchen vorgesehen, zehn Milliarden für den Erlass von Steuerschulden. Es sei „notwendig und gerecht“, sagte Kurz. Man müsse der Sorge um Arbeitsplätze entgegentreten. Laut Kogler sollen die Maßnahmen gestaffelt nach Branchentypen gesetzt werden. Bereits am vergangenen Wochenende hatte die Regierung angekündigt, dass Betriebe und Mitarbeiter mit vier Milliarden Euro zur Bewältigung der Coronavirus-Krise bereitgestellt werden. So entsteht der Gesamtbetrag von 38 Milliarden Euro.

EZB macht 750 Mrd. € locker

Gleichzeitig stemmt sich auch die Europäische Zentralbank (EZB) mit einem umfassenden Anleihekäufen gegen die wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Pandemie. Das Notfallprogramm habe einen Umfang von 750 Milliarden Euro und solle bis Ende 2020 gehen, teilte die EZB mit.

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