BdS-Mittagsempfang setzt starke Impulse für die Zukunft der Branche
Am Vortag des Oktoberfest-Anstichs war das Münchner Künstlerhaus wieder einmal Schauplatz des traditionellen Mittagsempfangs der Systemgastronomie. Rund 180 Gäste aus Politik, Wirtschaft, Verbänden und Medien waren der Einladung des Bundesverbands der Systemgastronomie e. V. (BdS) gefolgt. Neben politischen Impulsen stand vor allem die Verleihung des Preises der Deutschen Systemgastronomie 2025 im Mittelpunkt der Veranstaltung.
Systemgastronomie als starker Partner für Wirtschaft und Gesellschaft
„Dieser Empfang ist für uns nicht nur eine schöne Tradition – er ist auch ein sichtbares Zeichen dafür, wie eng die Systemgastronomie mit Bayern verbunden ist: mit seiner Wirtschaft, seiner Politik und seinen Menschen“, eröffnete BdS-Hauptgeschäftsführer Markus Suchert den Mittagsempfang.
Auch der Präsident des Bundesverbands, Matthias Kutzer, hob in seiner Ansprache die Verwurzelung der Systemgastronomie in Bayern hervor und dankte den politischen Entscheidungsträgern für ihr starkes Engagement für die geplante dauerhafte Senkung der Umsatzsteuer auf sieben Prozent für Speisen in der Gastronomie, die laut Gesetzentwurf ab 1. Januar 2026 gelten soll. „Dieser Meilenstein ist eine enorme Wertschätzung für unsere Branche“, betonte er.
Mit 35 Milliarden Euro Umsatz, 120.000 Beschäftigten und über 2.000 Auszubildenden sei die Branche zugleich starker Wirtschaftsfaktor und Integrationsmotor. Unternehmen planten Milliardeninvestitionen in neue Restaurants, moderne Konzepte und nachhaltige Technologien. Allein McDonald’s wolle, so Kutzer, in den kommenden zehn Jahren 500 neue Standorte eröffnen und über 25.000 Arbeitsplätze schaffen.
„Die Branche lebt vor allem von mittelständischen, familiengeführten Betrieben und engagierten Franchisenehmern, die regional verwurzelt sind und mit Unternehmergeist Arbeitsplätze schaffen“, unterstrich der BdS-Präsident.
Appell an die Politik: Bürokratie abbauen, Verlässlichkeit schaffen
Kutzer forderte, die Unternehmen von überbordenden Dokumentationspflichten zu entlasten und sprach sich klar gegen eine Ausweitung der Tierhaltungskennzeichnung auf die Außerhausverpflegung sowie gegen kommunale Verpackungssteuern aus. Kritik übte er an Städten wie Tübingen und Konstanz, die solche Abgaben bereits eingeführt hätten.
Bayern gehe hier mit dem geplanten Verbot kommunaler Verpackungssteuern mutig voran – wofür Kutzer dem Ehrengast des BdS-Mittagsempfangs, dem Bayerischen Staatsminister Dr. Florian Herrmann, ausdrücklich dankte.
Signale der Unterstützung aus Berlin und München
Michael Schrodi, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister der Finanzen, betonte in seinem Grußwort die Bedeutung von Investitions- und Steueranreizen für den Wirtschaftsstandort Deutschland. Mit Maßnahmen wie der geplanten Reduzierung der Umsatzsteuer auf Speisen in der Gastronomie sowie dem Investitionsbooster erhielten Unternehmen die Chance, ihre Finanzkraft über Steuererleichterungen und Abschreibungen zu erhöhen – ein gezieltes Instrument der Regierungskoalition aus CDU/CSU und SPD, um das Innovations- und Wachstumspotenzial von deutschen Unternehmen zu stärken.
Auch Staatsminister Dr. Florian Herrmann stellte in seiner Rede klar: Die Bayerische Staatsregierung steht fest an der Seite der Branche – mit Maßnahmen wie der dauerhaften Umsatzsteuersenkung, Bürokratieabbau und flexibleren Arbeitszeiten. „Bayern ist Vorreiter beim Bürokratieabbau und hat ein Verbot kommunaler Verpackungssteuern auf den Weg gebracht“, betonte Herrmann und dankte den Unternehmern und Beschäftigten der Branche, „die Tag für Tag berufliche Perspektiven schaffen und kulinarische Freude schenken.“
Preis der Deutschen Systemgastronomie
Für einen besonderen emotionalen Höhepunkt sorgte die Verleihung des Preises der Deutschen Systemgastronomie 2025. BdS-Vizepräsident Ingo Gugisch nannte sie in seiner Laudatio „die schönste Aufgabe des Jahres“: „Heute geht es nicht um Probleme, sondern um Lösungen. Nicht um Hürden, sondern um Brücken. Wir feiern Menschen und Konzepte, die unsere Branche mit Mut, Kreativität und Leidenschaft voranbringen.“
Die drei Finalisten zeigten die Vielfalt der Branche: Bona’me, ein Familienunternehmen, das orientalische Gastfreundschaft modern interpretiert; Mmaah Korean BBQ, die Vision zweier Brüder, koreanisches Streetfood nach Deutschland zu bringen; und Pommes Freunde, die beweisen, wie frisch, nachhaltig und innovativ ein Imbiss sein kann – und deren Ziel es ist, das „größte Fast-Good-System Europas“ zu werden.
Am Ende setzte sich Pommes Freunde durch und wurde mit dem Preis der Deutschen Systemgastronomie 2025 ausgezeichnet.
Premiere für den Innovationspreis
Zum ersten Mal wurde auch ein Innovationspreis der Deutschen Systemgastronomie vergeben. Ausgezeichnet wurde das junge Unternehmen Lanch, das Food, Social Media und Technologie miteinander verbindet und damit neue Wertschöpfungsketten in der Gastronomie erschließt.
„Dieser Mut, diese Innovationskraft und die Fähigkeit, Food, Technologie und Kultur so überzeugend miteinander zu verbinden, machen Lanch zu einem würdigen Preisträger“, erklärte Gugisch.
Blick nach vorn: Mit voller Kraft voraus
Der Mittagsempfang in München machte deutlich: Die Systemgastronomie steht für gelebte Integration, zukunftsweisende Innovation und wirtschaftliche Dynamik. Oder wie es BdS-Präsident Kutzer formulierte: "Wir sind bereit, die Ärmel hochzukrempeln und mit voller Kraft vorauszugehen.“
(BdS/SAKL)