Österreich

„Das ist ein Giftcocktail für die Branche“

Dr. Markus Gratzer
ÖHV-Generalsekretär Dr. Markus Gratzer fordert unbürokratische Hilfen und Planbarkeit für die österreichische Hotellerie. (Foto: © ÖHV)
Eine aktuelle ÖHV-Umfrage zeigt, dass in Österreich knapp jede zweite Buchung wegfällt. Die ÖHV fordert daher unbürokratische Hilfen und Planbarkeit für die Branche.
Donnerstag, 23.12.2021, 14:27 Uhr, Autor: Natalie Ziebolz

„Die Verunsicherung ist aktuell riesig. Das ist ein Giftcocktail für die Branche und das schlägt sich 1:1 in Storni nieder. Knapp jede zweite Buchung wird gerade wieder aus den Büchern gestrichen“, fasst ÖHV-Generalsekretär Dr. Markus Gratzer die Ergebnisse einer aktuellen ÖHV-Umfrage unter 450 Betrieben zusammen. 46 Prozent der Buchungen in der für die Branche so wichtigen Zeit um Weihnachten bis Anfang Januar sind bis dato schon weggefallen. Die Auslastung der Häuser liegt bei 50 Prozent, in Wien mit 31 Prozent sogar weit darunter. Für viele ist die aktuelle Lage eine Katastrophe, wie Gratzer zu bedenken gibt: „Normalerweise sind Hotels um die Zeit ausgebucht. Ein-Saison-Betriebe müssen im Winter ihren finanziellen Rücklagen für das ganze Jahr erarbeiten. Mitarbeiter müssen bezahlt, laufende Kosten bedient werden. Von möglichen Investitionen jetzt ganz zu schweigen.“ Der Ausblick auf die Auslastung im Januar und Februar zeichnet ein ähnlich dramatisches Bild: „Mit 33 Prozent für den gesamten Jänner und 46 Prozent im Februar ist man weit weg von Wirtschaftlichkeit“, gibt der Generalsekretär zu bedenken.

Dringend nötig: unbürokratische Hilfen & Planbarkeit

Da Omikron vermutlich noch weit härter im Tourismus aufschlagen wird, als es die aktuellen Zahlen ohnehin schon andeuten, unterstreicht Gratzer die Dringlichkeit von unbürokratischen Hilfen und einem Mindestmaß an Planbarkeit für die Betriebe: „Ein Chaos wie bei der Einreiseverordnung darf nicht noch einmal passieren. Die Bundesregierung muss jetzt die nötigen die Hilfsinstrumente anpassen, damit die Betriebe schnell darauf Zugriff haben. Um einen Umsatzersatz, ähnlich wie im November 2020, wird der Finanzminister nicht herumkommen. Es geht um das Überleben vieler Betriebe und tausender Arbeitsplätze im Tourismus und direkt davon abhängigen Branchen.“

(ÖHV/NZ)

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