Zurückweisung

Dehoga Bayern: „7 Prozent Mehrwertsteuer sind Überlebenshilfe – keine Bereicherung“

Dr. Thomas Geppert
Dr. Thomas Geppert ist Landesgeschäftsführer des Dehoga Bayern. (Foto: © Olaf Steinbach)
Der Bayerische Hotel- und Gaststättenverband Dehoga Bayern weist die Kritik der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) zur geplanten Mehrwertsteuersenkung entschieden zurück.
Donnerstag, 14.08.2025, 14:37 Uhr, Autor: Sarah Kleinen

„Von einem Tarifpartner erwarten wir Unterstützung bei unserem Kampf für mehr Netto vom Brutto statt ständiger Nestbeschmutzung“, sagt Dr. Thomas Geppert, Landesgeschäftsführer des Dehoga Bayern. „Im europäischen Vergleich haben wir in Deutschland mit die höchsten Bruttolöhne bei gleichzeitig den niedrigsten Nettolöhnen. Seit 2022 sind Arbeitskosten um 34 Prozent, Energiekosten um 27 Prozent und Lebensmittelpreise um 26 Prozent gestiegen. Die 7 Prozent sind kein Geschenk – sie sind für viele Betriebe der letzte Rettungsring.“

„Wir investieren, wenn es Spielraum gibt“

Nach Angaben des Dehoga Bayern behauptet die NGG, Gastronomen würden Steuervorteile nicht an Gäste weitergeben. Die Realität sehe jedoch rückblickend anders aus: Nach der Erhöhung von 7 auf 19 Prozent Anfang 2024 stiegen die Preise in der Gastronomie nur um 6,6 Prozent. 

„Viele Wirte haben die Mehrbelastung aus eigener Tasche bezahlt – trotz Kostenlawine“, betont Geppert. Noch dazu erhöhten sich in der aktuellen Tarifrunde die Löhne in drei Schritten um fast 15 Prozent. „In einer Branche, in der Personalkosten oft über 40 Prozent des Umsatzes liegen, ist das ein Kraftakt – und zeigt, dass wir investieren, wenn es Spielraum gibt“, so Geppert.

Für die Zukunft der Gastronomie

Laut Dehoga-Umfrage wollen 73 Prozent der Betriebe mit den Entlastungen investieren, 71,5 Prozent die Bezahlung der Mitarbeiter verbessern und über 50 Prozent neue Jobs schaffen. „Wir wollen Gäste zurückgewinnen, Arbeitsplätze sichern und das Wirtshaussterben stoppen“, betont der Landesgeschäftsführer. Dabei seien kleine Betriebe von den Belastungen besonders betroffen, erklärt Geppert. 

80 Prozent der bayerischen Gastrobetriebe hätten weniger als zehn Beschäftigte. „Das sind Familienunternehmen. Wer sie schwächt, gefährdet regionale Arbeitsplätze und unsere Wirtshauskultur“, warnt Geppert: „Nur wenn die Betriebe überleben, gibt es auch in Zukunft faire Löhne, Vielfalt und Gastfreundschaft in Bayern.“

(Dehoga Bayern/SAKL)

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