IGF-Jahreshauptversammlung

Frankfurter Individualgastronomie blickt mit Zuversicht aufs nächste Jahr

Elf Mitglieder des Vorstands
Der Vorstand der IGF besteht aus elf Mitgliedern, darunter (v. l. n. r.): Matthias Martinsohn (Blaues Wasser), Florian Joeckel (Massif Central), James Ardinast (Bar Shuka), Maximilian von Saurma (Ojo de Agua), Michel van Goethem (Geschäftsführer der IGF), Lena Iyigün (Glauburg Café), Sascha Euler (naiv World) und Jalalle Chahboune (City Alm/City Beach, Nahar) (Foto: © IGF)
Stabile Führung, neue Impulse und Optimismus: Die Initiative Gastronomie Frankfurt (IGF) hat ihren Vorstand im Amt bestätigt und richtet den Blick zuversichtlich auf das Jahr 2026. Bei der Jahreshauptversammlung zeigt sich die Frankfurter Individualgastronomie entschlossen, ihre Interessen zu bündeln, eine klare Haltung zu zeigen und gemeinsam an besseren Rahmenbedingungen zu arbeiten.
Freitag, 14.11.2025, 12:13 Uhr, Autor: Sarah Kleinen

Die Mitglieder der Initiative Gastronomie Frankfurt e. V. (IGF) haben entschieden: Lena Iyigün (Glauburg Cafés) und James Ardinast (Bar Shuka) bilden weiterhin die Spitze des Vorstands. Beide wurden auf der Jahreshauptversammlung am 10. November 2025 in ihren bisherigen Funktionen einstimmig wiedergewählt. 

Änderungen gab es im erweiterten Vorstand: Neu dazugekommen sind Florian Joeckel (Massif Central), Rahwa Bumba (LePetit Royal & French Bento Bar) und Belgin Bekar (Mellow Yellow, Bellini).

Zum erweiterten Vorstand der IGF gehören: Goran Petreski (VaiVai), Matthias Martinsohn (Blaues Wasser), Frank Winkler (Daheim im Lorsbacher Thal), Jalalle Chahboune (City Alm/City Beach, Nahar), Maximilian von Saurma (Ojo de Agua), Sascha Euler (naiv World), Rahwa Bumba (French Bento Bar, Le Petit Royal), Florian Joeckel (Massif Central) und Belgin Bekar (Mellow Yellow, Bellini). Nicht mehr dabei sind Metin Lierz (Mezze & More) und Dennis Myers del Alam (SunnySideUp).

Die Versammlung nutzte der Vorstand, um bei seinen Mitgliedern ein Stimmungsbild zum bevorstehenden Geschäftsjahr abzufragen. Das Fazit: Die Mehrheit der 30 anwesenden Mitglieder geht davon aus, dass sich die Lage in 2026 verbessern wird. Damit trotzt die Frankfurter Individualgastronomie der aktuellen Umfrage der IHK Frankfurt zum Geschäftsklima im Gastgewerbe, wonach 86 Prozent der Betriebe von derzeit stagnierenden oder sinkenden Umsätzen im Gastgewerbe ausgeht.

„Wir rechnen fest mit dem reduzierten Mehrwertsteuersatz“

Welche Kernthemen beschäftigen die Individualgastronomie und was bringt das kommende Jahr? Diese Fragen prägten die Jahreshauptversammlung der IGF im Restaurant „269“, die seit zehn Jahren die Interessen ihrer Mitglieder vertritt.

„Wir rechnen fest damit, dass ab Januar der reduzierte Mehrwertsteuersatz auf Speisen auch wieder für Essen im Café oder Restaurant gilt“, sagte Lena Iyigün, die zum zweiten Mal in Folge als Vorstandsvorsitzende bestätigt wurde. „Das kann zwar die enormen Personalkostensteigerungen nicht abdecken, aber es macht Hoffnung und gibt wieder ein wenig mehr Spielraum, damit Verkaufspreise nicht weiter steigen.“
 
Aber auch gesellschaftspolitische Themen stehen auf der Agenda. So zum Beispiel unterstützt die IGF weiterhin Kampagnen wie „Schülis gegen Rechts“ oder „hessenstehtauf“. „Wir zeigen eine klare Haltung gegen Diskriminierung, Antisemitismus, Anti-muslimischen Rassismus, Hass und Hetze. „Bei uns ist jeder Mensch, ganz gleich, welcher Herkunft, das gilt für Gäste und Mitarbeiter“, sagte James Ardinast, der die IGF seit ihrer Gründung im Vorstand begleitet.

Nachhaltigkeit und klimafreundliches Essen

Auf kommunaler Ebene treibt die IGF die kommunale Verpackungssteuer um, die die Mitglieder entschieden ablehnen. Ardinast: „Wir denken nicht, dass ein neues Bürokratiemonster zu mehr Sauberkeit im öffentlichen Raum führt. Das seit 2021 bestehende Einwegplastikverbot wird in Frankfurt nicht durchgesetzt, genauso wie die seit 2023 bestehende Mehrwegangebotspflicht. Das wären gute Möglichkeiten, Müll im öffentlichen Raum zu reduzieren ohne weiteren bürokratischen Aufwand und eine Gießkannensteuer, die nur dazu führen würde, weiter die Preise für Lebensmittel nach oben zu treiben.“

Mit dem Thema Nachhaltigkeit und klimafreundlichem Essen beschäftigt sich die IGF im Rahmen des Foodtura Festivals und der Foodtura Gastro Con, die sie gemeinsam mit Klimagourmet seit zwei Jahren ausrichtet.
 
Weiterhin setzt sich der Verein dafür ein, dass Restaurantbetriebe in den Sommermonaten bis 24 Uhr verlässlich ihre Außengastronomie betreiben können. Diese Forderung hat bereits im Sommer vergangenen Jahres über die Online-Kampagne „Mainhattan – die Stadt, die um 22 Uhr schläft? breite gesellschaftliche Zustimmung erfahren.

„Wir stehen im Austausch mit der Politik und hoffen auf eine Einigung, mit der sowohl die Gastronomie als auch Anwohner gut leben können“, sagt Iyigün.

Umfrage: Mitglieder machen „Personalmangel“ und „Kostendruck“ zu schaffen

Ein weiteres Thema ist die Stärkung der Individualgastronomie in Frankfurt. Um zu erfahren, wie es den IGF-Mitgliedern wirklich geht, wurde unter den Anwesenden eine Umfrage durchgeführt. Per Smartphone konnten die Mitglieder zu diversen Fragen in Echtzeit abstimmen.

Auf die Frage „Welches Thema hat für dich besondere Priorität?“ stand der „Personalmangel“ an oberste Stelle, gefolgt von „Kostendruck“, „Konflikt mit Ämtern“ und „Digitalisierung“. Trotz vielfältiger Herausforderungen zeigt sich die Mehrheit dennoch optimistisch und erwartet eine Verbesserung der eigenen Geschäftslage im kommenden Jahr.

„Ich glaube, dass die Vernetzung untereinander ein wichtiger Baustein ist, um sich gegenseitig zu motivieren. Wir als Verein fördern genau das, den Austausch und die Hilfe untereinander“, betont Frank Winkler, Mitglied im erweiterten Vorstand.

Im kommenden Jahr möchte die IGF ihren Mitgliedern, denen aktuell 110 Betriebe angehören, noch mehr Schulungen und Workshops anbieten.

(IGF/SAKL)

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