Mitmach-Aktion

„Resignation, Wut, Hoffnungslosigkeit und enorme Zukunftsängste“

Blick in das Hofbräuhaus in München
Licht an im Wirtshaus trotz Schließung – der VEBWK hat zu einer großen Mitmach-Aktion unter bayerischen Gastronomen aufgerufen. (Foto: ©iStockphoto)
Der Verein zum Erhalt der bayerischen Wirtshauskultur hat im Rahmen der Mitmach-Aktion „Die Hütte brennt“ dazu aufgerufen, für eine Nacht die Lichter in den Gasthäusern anzulassen – als Zeichen der Solidarität in der Branche, aber auch Mahnung an die Politiker.
Freitag, 05.02.2021, 08:12 Uhr, Autor: Kristina Presser

Der Verein zum Erhalt der bayerischen Wirtshauskultur (VEBWK) hat in der Nacht von Donnerstag auf Freitag zu einer großen Mitmach-Aktion für Gastronomiebetriebe aufgerufen: Unter dem Motto „Die Hütte brennt – Licht an!“ wurden alle Gastronomen in Bayern dazu aufgerufen, am Abend des 4. Februar 2021, die Lichter in ihren Gasthäusern anzuknipsen. „Für ein starkes Zeichen der Solidarität, aber auch eine klare Ermahnung der Politik“, heißt es von Vereinsseite. Konkret fordert der Verein eine Öffnung der Gastronomie unter Einhaltung der AHA-Regeln spätestens ab dem 1. März 2021.

„Die Gastronomiebranche ist am Ende“, fasst VEBWK-Geschäftsführerin Dr. Ursula Zimmermann die derzeitige Situation zusammen. Laut einer aktuellen DEHOGA-Umfrage denkt bereits jeder vierte Gastronom über eine Geschäftsaufgabe nach. Damit verbunden: Existenzen von Mitarbeitern, Zulieferern, Verpächtern, Reinigungsservices – die Liste ist lang.

„Resignation, Wut, Hoffnungslosigkeit und enorme Zukunftsängste bestimmen seit nun fast einem Jahr das Leben aller, die direkt oder indirekt mit der Gastronomiebranche verbunden sind“, sagt Dr. Zimmermann, „einschneidende Beschränkungen, strenge Hygieneauflagen, verbunden mit kostspieligen Investitionen und monatelange Schließungen ohne Perspektive auf eine Verbesserung der Lage. Das macht einfach nur noch mürbe.“

Aktion „Licht an!“ – sichtbar bleiben in der Krise

Während immer mehr Gastronomen keinen Ausweg mehr aus der derzeitigen Situation sehen, kämpfe der VEBWK weiter für eine klare Exit-Strategie der Politik aus den strengen Lockdown-Maßnahmen und eine baldige Öffnung der Betriebe. „Wir lassen uns nicht unterkriegen und setzen uns weiterhin mit aller Kraft für eine Zukunft unserer bayerischen Gastronomie ein“, bekräftigte die Geschäftsführerin, „wir nehmen die willkürlichen und unverhältnismäßigen Beschränkungen durch die verantwortlichen Politiker nicht einfach schweigend hin. Es ist einfach genug“, sagte Dr. Ursula Zimmermann, „wir brauchen jetzt eine Öffnungsperspektive!“

Mit der Aktion wollte man auch ein Zeichen setzen, um in der Krise sichtbar zu bleiben, „füreinander, für die Kunden und für alle Politiker, die nicht sehen können oder wollen, welche fatalen Folgen ihre Tatenlosigkeit und ihre Entscheidungen haben. Wir werden nicht aufgeben, für den Erhalt unserer Branche zu kämpfen. Kein Gastronom ist Bayern alleine. Gemeinsam kämpfen wir weiter. Die Hütte brennt und wir brauchen jetzt klare Perspektiven und ein mutiges Handeln der Verantwortlichen“, sagte Zimmermann entschieden.

Der Verein VEBWK hat nach Zimmermanns Angaben rund 7000 Mitglieder. Wie viele Gastronomen an der Aktion beteiligten, war am Abend offen.
(VEBWK/dpa/lby/KP)

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