VdF feiert 35 Jahre und verleiht den Dr.-Georg-Triebe-Preis
Die 40. VdF-Fachtagung fand im Pentahotel Leipzig statt. Mit rund 200 Gästen war die Veranstaltung ausgebucht und bot ein vielseitiges Programm, das aktuelle Herausforderungen und Zukunftstrends der Branche in den Fokus rückte.
Nach der Begrüßung durch den Vorstandsvorsitzenden Carsten Zellner und Moderator Alexander Huth, bekannt aus TV-Formaten und mit persönlichem Bezug zur Küche, startete die Tagung mit einer Keynote von Hendrik Haase. Der Kommunikationsdesigner und Publizist beleuchtete unter dem Titel „Küche der Zukunft – Wie Technologie, Robotik & KI die Welt auf und um den Teller revolutionieren“ die Chancen und Herausforderungen, die technologische Innovationen und Künstliche Intelligenz für die Lebensmittel- und Gastronomiewelt bieten.
Im Anschluss widmete sich das Forum dem Generationswechsel in Planungsbüros. Die Experten Hubert Winkler und Axel Bergmann diskutierten die drängende Frage der Unternehmensnachfolge und gaben praxisnahe Einblicke in Strategien, wie Familienunternehmen erfolgreich an die nächste Generation übergeben werden können.
Nach einer Kaffeepause und dem Besuch der Innovationsräume von Cool Compact und Hobart, die neueste Technik live präsentierten, folgte der Themenblock Digitalisierung. Dr. Katharina Blöcher, Initiatorin des Foodservice Digital Hub, zeigte in ihrem Vortrag, wie datenbasierte Services und KI die Großküche von morgen prägen können. Anschließend beleuchtete Dipl.-Ing. Eric Sturm, wie Künstliche Intelligenz den Planungsprozess im Büroalltag unterstützt – und wo sie echten Mehrwert gegenüber bloßem Hype bietet.
Robotik und KI im Fokus der Podiumsdiskussion
In der Podiumsdiskussion mit Michael Freitag (Sodexo Österreich), Ramin Homayouni (Gesamtleitung Verpflegungsmanagement St. Elisabeth Gruppe), Oliver Frosch (Vorstand HKI und geschäftsführender Gesellschafter NordCap) und Moderator Carsten Zellner (Vorstandsvorsitzender VdF) wurde das Zukunftspotenzial von Robotik und KI in der Gastronomie kritisch beleuchtet. Die Experten waren sich einig, dass Robotik das Personal entlasten und Prozesse wie Planung, Abfallreduktion und Lagerhaltung optimieren kann.
Roboter sollten gezielt dort eingesetzt werden, wo sie wirklich gebraucht werden. Jedoch stehen hohe Kosten und eine innovationshemmende Gesetzgebung einer breiteren Umsetzung noch im Weg. Außerdem eignen sich nicht alle Aufgaben für die Automatisierung.
Eine offene Fragerunde rundete das abwechslungsreiche Programm ab und ermöglichte den direkten Austausch zwischen Referenten und Teilnehmern. Die Resonanz auf die Impulse und den Dialog war durchweg positiv und unterstrich die Bedeutung des persönlichen Netzwerkens für die Weiterentwicklung der Branche.
Mitgliederversammlung und Ehrungen
Bereits am Vortag kamen die Mitglieder zur jährlichen Versammlung zusammen. Neben der Vorstellung aktueller Projekte und Zukunftsinitiativen standen Ehrungen langjähriger Mitglieder im Mittelpunkt, die dem Verband seit 20, 25 oder sogar 35 Jahren die Treue halten. Der gesellige Verbandsabend mit DJ, Eisstockschießen und Foodtruck bot zudem Gelegenheit zum informellen Austausch.
Dr.-Georg-Triebe-Preis: Drei Auszeichnungen für Innovation und Engagement
Das Gala-Highlight am Abend im Porsche Experience Center Leipzig war die Verleihung des branchenweit renommierten Dr.-Georg-Triebe-Preises. Der Preis zeichnet Planer, Berater, Gastronomen, Küchenleiter, Hersteller und Ausbilder aus, die durch innovative, wegweisende Ansätze, herausragende Planungen und vorbildliche Leistungen einen bedeutenden Beitrag zur Qualität und Gestaltung von Großküchen sowie deren gastronomischen Angeboten leisten. Der Preis ist nach dem ersten Vorstandsvorsitzenden und Mitgründer des VdF benannt und wird alle fünf Jahre verliehen.
Ausgezeichnet wurden:
- Produkt: Meiko Deutschland GmbH für die Produktreihe M-IQ Blue Fire mit den Modulen M-iFlow IPB & BioMaster (Grind)
- Projekt: Stadt Gehrden für das Projekt „Zentralmensa der IGS Gehrden“
- Person: Dipl. Kfm./MBM Georg Weber für sein herausragendes persönliches Engagement
Die unabhängige Jury würdigte die Preisträger für ihre Innovationskraft, Praxisrelevanz und nachhaltige Wirkung auf die Branche. Der Preis wird alle fünf Jahre verliehen und konnte nach pandemiebedingter Pause erstmals seit 2015 wieder vergeben werden.
(VdF/SAKL)