Vielfalt als Chance: BdS-Ausbilder-Workshop 2025 zeigt Wege für eine moderne Ausbildung
Die Systemgastronomie ist international geprägt: Menschen aus über 130 Nationen arbeiten hier täglich Seite an Seite. Für Ausbilder bedeutet das, junge Menschen mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen, Sprachbarrieren oder besonderen Bedürfnissen gezielt zu unterstützen – sei es im Umgang mit nonbinären Auszubildenden oder bei psychischen Belastungen.
Der BdS-Ausbilder-Workshop 2025 setzte genau hier an und zeigte Wege für eine moderne Ausbildung. 30 Ausbildungsprofis aus Mitgliedsunternehmen, Berufsschulen und Industriekammern kamen dafür in München zusammen, um unter dem Motto „Vielfalt in der Ausbildung souverän begleiten“ praxisnahe Ideen für eine inklusive und wertschätzende Ausbildung zu entwickeln.
Die Veranstaltung fand im Rahmen des traditionellen BdS-Ausbildertreffens statt. Geleitet wurde die Veranstaltung von Amelie Hiemer vom Social-Start-up Hands on Future. Mit einer Mischung aus Impulsen, praxisnahen Methoden und offenen Diskussionen schuf sie einen sicheren Raum, in dem Unsicherheiten angesprochen und neue Perspektiven ausprobiert werden konnten. Im Fokus stand dabei unter anderem die Fähigkeit zur Ambiguitätstoleranz – also die Bereitschaft, nicht vorschnell zu urteilen, unterschiedliche Sichtweisen anzunehmen und den eigenen Blick zu erweitern.
Methoden für den Ausbildungsalltag
Ein digitaler Methodenkoffer vermittelte konkrete Werkzeuge für herausfordernde Situationen im Berufsalltag. Dazu gehörten etwa die Social Belonging Intervention, die das Zugehörigkeitsgefühl von Auszubildenden stärken soll, sowie Wise Feedback, ein Ansatz, der hohe Erwartungen mit Vertrauen in die Fähigkeiten der Lernenden verbinden soll.
In realitätsnahen Fallbeispielen wurden diese Methoden direkt erprobt. Der offene Dialog über persönliche Erfahrungen machte die Diskussionen lebendig und praxisnah.
Austausch und Vernetzung als Schlüssel
Neben fachlichen Impulsen bot der Workshop vor allem Raum für Begegnung. Der ehrliche und lösungsorientierte Dialog machte deutlich: Nicht jede Frage braucht sofort eine Antwort – entscheidend ist die Bereitschaft, gemeinsam neue Wege für eine inklusive und zeitgemäße Ausbildung zu entwickeln.
Den Abschluss bildete ein geselliges Beisammensein im Münchner Franziskaner. Dort wurden die Diskussionen vertieft und ein Einblick in das bundesweite Projekt Netzwerk Q 4.0 gegeben, das Ausbildungsverantwortliche beim Aufbau digitaler Kompetenzen unterstützt.
„Mit dem Workshop hat der BdS wieder ein starkes Signal gesetzt: Vielfalt ist keine Modeerscheinung, sondern Realität – und eine Chance für die Ausbildung“, resümierte Juliane Anger, Referentin für Aus- und Weiterbildung beim BdS. „Wer ausbildet, hat die Möglichkeit, jungen Menschen Orientierung zu geben, ihre Potenziale zu stärken und die Systemgastronomie als inklusive, moderne Ausbildungsbranche weiterzuentwickeln.“
(BdS/SAKL)