Corona-Krise

„Wenn jetzt nicht gehandelt wird, stehen unzählige Betriebe vor dem Aus“

Schild mit „Hotel geschlossen“
Der Deutsche Tourismusverband fordert schnelle und einheitliche Hilfen für den Deutschlandtourismus und seine vielen kleinen und mittelständischen Betriebe. (Foto: ©blende11.photo/stock.adobe.com)
Der Deutsche Tourismusverband appelliert an die Wirtschaftsminister von Bund und Länder, einen einheitlichen Neustart für den Deutschlandtourismus zu erarbeiten. Auch ein Rettungsschirm ist Teil der Forderung.
Dienstag, 05.05.2020, 12:05 Uhr, Autor: Kristina Presser

Gemeinsam an einem Strang ziehen, anstatt vieler unterschiedlicher Einzelstrategien: Der Deutsche Tourismusverband (DTV) fordert die Wirtschaftsminister von Bund und Länder auf, einen bundesweit einheitlichen Rahmen für den Neustart des Deutschlandtourismus zu erarbeiten. Diese beraten am Dienstagabend, 5. Mai 2020, erneut über mögliche Lockerungen, aber auch einen möglichen Rettungsschirm.

Norbert Kunz, Geschäftsführer des Deutschen Tourismusverbands (DTV), erklärt: „Der Tourismus ist für Deutschland ein entscheidender Wirtschaftsfaktor. In Städten und gerade auch im ländlichen Raum scafft der Tourismus Arbeitsplätze, sorgt für Steuereinnahmen und Perspektiven“. Perspektiven müssten jetzt umgehend auch Bund und Länder der Tourismusbranche geben, ansonsten drohe irreparabler Schaden, heißt es von Verbandsseite. Die Wirtschaftsminister würden hierbei eine große Verantwortung tragen.

In einem Perspektivpapier für einen bundesweit einheitlichen Neustart hat der DTV bereits Ende April dringend notwendige Maßnahmen zusammengefasst. Folgende Punkte darin seien essentiell:

  • Eine TaskForce auf Bundesebene in Zusammenarbeit mit den Ländern und den Spitzenverbänden des Tourismus zur Erarbeitung von Konzepten und Standards.
  • Ein Fahrplan für den Neustart des Deutschlandtourismus, der vor allem auch den Übernachtungs- und Tagestourismus differenziert berücksichtigt.
  • Ein „Rettungsschirm Deutschlandtourismus“ des Bundes vor allem für all jene Akteure und Betriebe bis 250 Beschäftigte, die existenzbedroht sind und durch bestehende Hilfen noch nicht erreicht werden.

Die Basis müssten bundeseinheitliche Grundsätze sein, die Schutz- und Hygienepläne, die Sicherung des Mindestabstands sowie die Besucher- und Kundenlenkung umfassen.

„Der Deutschlandtourismus ist durch eine klein- und mittelständige Struktur geprägt. Wenn jetzt nicht gehandelt, sondern weiter verschoben wird, stehen unzählige Betriebe bis zum Sommer vor dem Aus“, ergänzt Kunz.
(DTV/KP)

Zurück zur Startseite

Weitere Themen

Mann mit Mundschutz vorm Brandenburger Tor in Berlin
Hilferuf
Hilferuf

Deutschlandtourismus von Normalität weit entfernt

Der Deutsche Tourismusverband plädiert erneut für ein Rettungspaket und fordert die Wirtschaftsminister zum Handeln auf. Anlass gibt vor allem das alarmierende Ergebnis einer Umfrage.
Norbert Fiebig, Präsident des Deutschen Reiseverbandes auf der ITB Berlin 2024. (Foto: © Messe Berlin GmbH)
Tourismus
Tourismus

Die Reisebranche sieht sich zurück auf Kurs

Der Optimismus in der Reisebranche wächst. Die Buchungen steigen und die Auswirkungen der harten Corona-Jahre sind offensichtlich vorbei. Zudem werden die Menschen wieder investitionsfreudiger, wenn es um die schönste Zeit des Jahrs geht.
Freundinnen mit Landkarte in der Stadt
Tourismus
Tourismus

Reisebranche auf Erholungskurs

Die Deutschen wollen wieder reisen: Laut einer Studie der „Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen“ planen zwei Drittel der Deutschen bereits einen oder mehrere Urlaube. Dennoch ist noch nicht alles so, wie vor der Corona-Pandemie.
Touristengruppe
Übernachtungszahlen
Übernachtungszahlen

Deutschland-Tourismus erstmals auf Vorkrisenniveau

Im August verzeichneten Hotels, Gasthöfe und Pensionen mehr Übernachtungen von Gästen aus dem In- und Ausland als im Vorjahresmonat. Dabei hat der Deutschland-Tourismus erstmals das Niveau von vor der Corona-Krise erreicht.
Brandenburger Tor
Gästezahlen
Gästezahlen

Berlin-Tourismus fast auf Vor-Corona-Niveau

Berlin zieht mittlerweile wieder fast so viele Touristen an wie vor der Corona-Krise. Trotz Corona und Energiekrise blickt die Tourismusbranche dabei voller Zuversicht auch auf die kommenden Wintermonate.
Eine Reisende auf dem Flughafen
Tourismus
Tourismus

Folgen der Corona-Pandemie immer noch spürbar

Laut Sachsens Tourismusministerin Barbara Klepsch hat sich die Tourismusbranche noch nicht von den Folgen der Corona-Pandemie erholt. Sie fordert daher weitere politische Unterstützung.
Tourismustag Niedersachsen
Tourismustag Niedersachsen
Tourismustag Niedersachsen

Tourismusbranche berät über Corona-Folgen

Tourismusexperten treffen sich in Goslar zum Tourismustag Niedersachsen, um vor allem über die Herausforderungen der Branche nach der Corona-Pandemie zu sprechen.