Dehoga-Forderungen

Zukunft des Gastgewerbes: Die Politik ist gefragt

Ein geschlossener Außenbereich eines Restaurants mit an die Tische gelehnten Stühlen
Der DEHOGA Bayern verabschiedet Positionen und Forderungen des bayerischen Gastgewerbes für die Landtagswahlen 2018 in Bayern. (Foto: Woody Alec/fotolia)
Anlässlich der im Oktober stattfindenden Landtagswahl in Bayern hat der große Vorstand des Dehoga Bayern seine Positionen und Forderungen für das bayerische Gastgewerbe vorgestellt.
Freitag, 08.06.2018, 09:31 Uhr, Autor: Markus Jergler

Die Forderungen des bayerischen Dehoga lassen sich so ziemlich auf jedes andere Bundesland übertragen, denn in der gesamten Bundesrepublik steht die Branche vor den selben Herausforderungen. Bayerns Gastgewerbe benötigt als Hauptleistungsträger des Tourismus politische Unterstützung. Der Tourismus ist mittlerweile nach der Industrie die zweitwichtigste Leitökonomie des Freistaates“, so Angela Inselkammer, Dehoga Bayern-Präsidentin.

Derzeit leben in Bayern 560.000 Menschen vollumfänglich vom Tourismus, davon über 400.000 in Hotellerie und Gastronomie, was jedem 20. Arbeitnehmer entspricht. Bayerns Gastgewerbe ist die Visitenkarte des Freistaates, in aller Welt stehen bayerische Schmankerl und in Gasthäusern gelebte Herzlichkeit als sympathisches Synonym für Bayern, ja für ganz Deutschland. Daher müsse sich auch einiges ändern: „Dass in Bayern jedes Jahr rund 500 Wirtshäuser in den ländlichen Regionen für immer die Stühle hochstellen, wird zu wenig zur Kenntnis genommen. Da diese Betriebe für die gastronomische Grundversorgung von großer Bedeutung sind, gibt diese Entwicklung mit Blick auf eine geringere Versorgungsdichte mittlerweile strukturpolitisch zu denken.“ Daher beinhalten die Positionen und Forderungen des Dehoga Bayern für die Landtagswahl folgenden Themenbereiche:

  • Tourismusoffensive Bayern – Initiativen Zukunft für das bayerische Gastgewerbe und Erhalt der bayerischen Wirtshauskultur fortsetzen
  • Potentiale der Leitökonomie Tourismus besser nutzen und Strukturen optimieren
  • Selbstverantwortliches Handeln fördern – Bürokratie abbauen, Auflagen stoppen und Vollzug vereinfachen
  • Keine Chance für Internetpranger, Hygieneampel und Co.
  • Fachkräfte sichern – Zuwanderung ermöglichen und Integration in den Arbeitsmarkt erleichtern
  • Berufliche Bildung / Duale Ausbildung stärken
  • Arbeitszeitgesetz flexibilisieren
  • Gleiche Steuern für Essen
  • Beibehaltung reduzierter Mehrwertsteuersatz auf Beherbergungsleistungen – keine Steuererhöhungen
  • Fairer Wettbewerb in Zeiten der Digitalisierung
  • Ausbau der digitalen Infrastruktur
  • Liberalisierung des Feiertagsgesetzes
Zurück zur Startseite

Weitere Themen

Der Präsident des DEHOGA Bundesverbandes Guido Zöllick (3.v.l.) zusammen mit seinen Präsidiumskollegen Gerald Kink, Angela Inselkammer, Dr. Monika Gommolla, Detlef Pauls (1. Reihe v.l.), Fritz Engelhardt, Detlef Schröder, Dieter Wäschle (2. Reihe v.l.), Otto Lindner, Stephan von Bülow, Knut Walsleben (3. Reihe v.l.) sowie Marco Nussbaum und Haakon Herbst (4. Reihe v.l.). (Foto: © Dehoga)
Position
Position

Nur eine starke EU kann die Zukunft des Gastgewerbes sichern!

Der Hotelverband und der Dehoga rufen ihre Mitglieder explizit zur Teilnahme an der Europawahl auf. Laut den Verbänden verspricht nur eine leistungsfähige EU auch ein starkes Gastgewerbe. Für einen fairen Wettbewerb, weniger Bürokratie und mehr Flexibilität für die Wirtschaft braucht es vor allem politisches Engagement. 
Dehoga-Präsident Guido Zöllick
Appell
Appell

Dehoga: Forderungen für den Neustart des Gastgewerbes

Nach der Corona-Pandemie kämpft sich das Gastgewerbe aus der Krise. Der Neustart der Branche wird allerdings durch steigende Kosten und Unsicherheiten in Folge des Ukraine-Krieges erschwert. Dehoga-Präsident Guido Zöllick fordert daher von der Politik entschlossenes Handeln und die richtigen politischen Weichenstellungen.
Interview das gefilmt wird
„Aufgetischt & Nachgefragt“
„Aufgetischt & Nachgefragt“

Spitzenkandidaten im Gespräch

Welche Wertschätzung bringen die Berliner Spitzenkandidaten dem Gastgewerbe entgegen? Wie stellen sie sich die Zusammenarbeit vor? Diese und weitere Fragen klären Christian Andresen, Dehoga Berlin, und Bernhard Moser, eat!berlin, in der Reihe „Aufgetischt & Nachgefragt“.
Ein Weihnachtsessen im Restaurant
Gastgewerbe
Gastgewerbe

Branche: „Klarheit auch für Weihnachtszeit nötig!“

Die Verlängerung der Corona-Maßnahmen stellt die Gastgeber vor neue Ungewissheiten – vor allem, was kurzfristige Öffnungen an den Weihnachtsfeiertagen anbelangt. Die Branche fordert jetzt mehr Klarheit.
Eine Frau mit Mundschutz im Restaurant
Zweckentfremdung
Zweckentfremdung

Gastrobranche kritisiert Polizeizugriffe auf Gästelisten

Der Streit um Polizeizugriffe auf Gästelisten geht in die nächste Runde: Branchenvertreter, FDP und Grüne fordern das Ende dieser Praktiken, CDU-Politiker sehen darin eine notwendige Maßnahme.
Ein Kellner mit Mundschutz
Restart nach Corona
Restart nach Corona

Dehoga fordert weitere Lockerungen für Restaurants

Aufgrund der geringen Ansteckungszahlen müssen laut dem Dehoga Rheinland-Pfalz seitens der Politik jetzt weitere Lockerungen erfolgen – wie etwa das Bedienen der Gäste an der Theke.
Ein Reisekoffer am Strand
Urlaubszeit
Urlaubszeit

Stauchung der Sommerferienzeit stößt auf Widerstand im Gastgewerbe

Berlin und Hamburg wollen derzeitig erreichen, dass die Ferientermine aller Länder künftig fix zwischen dem 1. Juli und dem 10. September liegen. Der Dehoga befürchtet Stau-Zunahme, ausgebuchte Reiseziele und steigende Hotelpreise.
Eine Kellnerin mit Tablett in einem Restaurant
Dehoga-Landesverbandstag
Dehoga-Landesverbandstag

Gastronomen wollen Bürokratieabbau durchsetzen

Dieser Tage kommen 250 Dehoga-Delegierte zusammen, um über Arbeitszeitenflexibilisierung und den Bürokratieabbau zu beraten. Auch das Wirtschaftsministerium gesteht eine Veralterung bestehender Gesetze ein.