Bayerischer Gastgebertag

Aiwanger: „Gastgewerbe ist systemrelevant!“

Hubert Aiwanger
Der bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger bezeichnet die Gastwirte als „Die Seele Bayerns“. (©picture alliance/dpa/dpa Pool | Sven Hoppe)
Der bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger bezeichnet Gastgeber als „Seele Bayerns“ und „systemrelevant“. Dehoga-Landespräsidentin Angela Inselkammer zeigte zudem Chancen auf, gestärkt aus der Krise zu kommen.
Mittwoch, 14.10.2020, 12:40 Uhr, Autor: Thomas Hack

Im Rahmen des Bayerischen Gastgebertags, der vom Dehoga initiiert wurde, ließ der Wirtschaftsminister des Freistaats, Hubert Aiwanger, verlauten, dass dem Gastgewerbe vor der Corona-Pandemie zu wenig Bedeutung beigemessen worden sei. Erst mit dem Lockdown habe sich der Verlust an Lebensqualität durch den Wegfall der gastronomischen Einrichtungen gezeigt. Die Aufgabe der Politik sei es nun, maßvolle Regelungen in dieser Krise zu treffen. Es müsse „an den richtigen Stellschrauben gedreht werden“. Manche Vorgaben an die Branche gingen am Ziel vorbei. Der Aufenthalt in Hotels und Restaurants sei angesichts der guten Hygienekonzepte genauso sicher wie ein Einkauf im Supermarkt. Die Politik habe die Aufgabe, den Wirten Planungssicherheit zu geben. Aiwanger kündigte an, sich für die Digitalisierung im ländlichen Raum, die Flexibilisierung der Arbeitszeit sowie für die Verstetigung der Umsatzsteuerreduzierung einzusetzen.

„Wirte sind der Kitt der Gesellschaft“

Als Chance sah es der Minister, die „Marke Bayern“ weiter auszubauen und noch besser zu positionieren. Bayerische Regionalität sowie Qualität seien bei Gästen sehr beliebt. Aus diesem Grund entschieden sie sich für Urlaub im Freistaat. Bayern müsse als Gewinner aus dieser Krise hervorgehen. Die Wirte bezeichnete der Staatsminister als „die Seele Bayerns“ und dankte ihnen, dass sie ein „Kitt der Gesellschaft“ seien. Zuletzt gab Aiwanger den Wirten mit auf den Weg, „den Kopf jetzt nicht in den Sand zu stecken“ und als Unternehmer immer einen Plan B in der Tasche zu haben. Das Gastgewerbe werde aufgrund seiner Systemrelevanz überleben.

„Betriebe sollen Kreativität weiter aufbauen“

Angela Inselkammer indes beschrieb die Coronakrise als die schwerste Krise seit dem 2. Weltkrieg, die die Branche sowie der Verband nun zu bewältigen hat. Sie konzentrierte sich in ihrer Rede auf die Chancen, die sich aus dieser Krise ergeben, machte Mut und hielt es dabei mit Max Frisch: „Krise ist ein produktiver Zustand. Man muss ihr nur den Beigeschmack der Katastrophe nehmen.“ So war zu beobachten, dass bei vielen Betrieben die anfängliche Schockstarre in eine neue Produktivität überging: Betriebe entdeckten für sich das Potential der sozialen Medien, schlossen sich Lieferserviceplattformen an, kreierten Gutscheinaktionen oder stellten Pop-up-Gastronomien auf die Beine. Inselkammer hielt ihre Kollegen dazu an, diese Kreativität weiter auszubauen, mehr Mut zu Neuem zu haben und eine breitere Aufstellung in verschiedenen Geschäftsfeldern zu wagen. Umrahmt wurde der 4. Bayerische Gastgebertag in Augsburg von einer Fachausstellung rund um das Thema Gastgewerbe. Der kommende Bayerische Gastgebertag wird am 25. Oktober 2021 in Oberfranken stattfinden.

Zurück zur Startseite