Kneipe 80 gewinnt Silberne Palme – Warum einfache Konzepte jetzt die Branche retten
Die Kneipe 80 aus München ist beim Leaders Club Award 2025 mit der Silbernen Palme ausgezeichnet worden – und reiht sich damit in die Riege der aktuell prägendsten Gastro-Konzepte im deutschsprachigen Raum ein. Die Preisverleihung, häufig als „Branchen-Oscar“ der Gastronomie bezeichnet, fand im Glorious Bastards im Lago-Center in Konstanz statt.
Für Markus Bauer und Marc Uebelherr, Gründer und Gesellschafter der Tasteful Hospitality, ist die Silberne Palme weit mehr als eine Auszeichnung: „Wir haben mit der Kneipe 80 einen Nerv getroffen. Die Branche steht an einem Wendepunkt – und wir wollten zeigen, wie radikal einfach, wirtschaftlich und gleichzeitig emotional Gastronomie heute funktionieren kann“, sagt Markus Bauer, CEO Tasteful Hospitality.
Zurück in die Zukunft: Die 80er-Jahre als Bühne für moderne Hospitality
Die Kneipe 80 eröffnete im Februar 2025 in der Maxvorstadt in München, in den Räumen eines ehemaligen Kult-Spots, und versteht sich als zeitgenössische Neuinterpretation der klassischen Eckkneipe – mit einem Augenzwinkern Richtung 1980er-Jahre. Neon-Akzente, Retro-Mobiliar, Vinyl-Hits, Bier aus dem Fass und eine bewusst unprätentiöse Erlebniswelt sollen die Gäste zurück in eine Zeit holen, in der man sich noch „auf ein Bier um die Ecke“ verabredet hat.
Das Konzept wurde von der Tasteful Hospitality entwickelt – einem Unternehmen, das sich auf kreative, markenstarke und gleichzeitig zeitlose Gastronomie-Konzepte spezialisiert hat. Statt auf instagrammable Oberflächen liegt der Fokus auf Atmosphäre, Haltung und Wiedererkennbarkeit: Es soll sich anfühlen wie eine „echte Kneipe“, aber mit der Professionalität moderner Gastronomie im Hintergrund.
„Wir wollten keine weitere Konzept-Bar, sondern einen Ort, der sich nach Zuhause, nach Szene und nach Freiheit anfühlt – ohne Eintrittsschwelle, ohne elitäres Gehabe“, erklärt Bauer. „Die Kneipe 80 ist laut, ehrlich und menschlich – und genau das scheint vielen Menschen gerade zu fehlen.“
Vom Pop-up zur Marke – zweite Kneipe 80 im Glockenbach
Dass die Idee funktioniert, zeigt die Dynamik der Marke: Aus dem ersten Standort in der Maxvorstadt wurde binnen kurzer Zeit ein Szene-Hotspot, der vor allem junge Gäste, Kreative und Nachbarschaft anzieht. Parallel ist eine zweite Kneipe 80 im Glockenbachviertel entstanden – nach dem gleichen Prinzip: entwickelt, aufgemacht, gelaufen.
Für Tasteful Hospitality ist die Kneipe 80 damit auch ein Prototyp für skalierbare Urban-Local-Konzepte: lokal verankert, aber übertragbar; emotional, aber klar strukturiert; operativ effizient und in unterschiedlichen Quartieren adaptierbar.
„Die neue Welt ist da – die Frage ist nur, wer sie wirklich verstehen will.“
Die Silberne Palme nutzt Bauer, um der Branche einen bewusst klaren Spiegel vorzuhalten: „Wir reden seit Jahren über Fachkräftemangel, steigende Kosten und veränderte Gästeerwartungen. Die Wahrheit ist: Wir haben kein Nachfrageproblem, wir haben ein Angebotsproblem. Viele Konzepte sind zu kompliziert, zu teuer im Handling und zu beliebig in der Identität.“
Statt in erster Linie über Probleme zu sprechen, plädiert Tasteful Hospitality für radikale Vereinfachung und echte Klarheit:
- Einfache, klare Angebote statt überladener Karten
- Schlanke, schlüssige Abläufe statt operativer Überforderung
- Marken mit Haltung, die sofort verständlich sind
- Räume, in denen man sich intuitiv zurechtfindet
„Nichts ist mehr wie vor fünf oder zehn Jahren – und trotzdem arbeiten viele, als hätte sich die Welt nicht verändert“, sagt Bauer. „Die neue Welt ist da. Jetzt kommt es darauf an, wer sie unternehmerisch versteht und in neue Konzepte übersetzt. Jammern ist keine Geschäftsstrategie – Unternehmertum schon.“
Hospitality als Schlüssel in Immobilien und Stadtentwicklung
Parallel zur Kneipe 80 arbeitet Tasteful Hospitality an Konzepten für gemischt genutzte Immobilien, Quartiere und urbane Räume, bei denen Gastronomie und Hospitality als Frequenzbringer, Identitätsstifter und Community-Treiber fungieren.
Von Food Halls über Nachbarschafts-Gastronomie bis hin zu Hybrid-Konzepten zwischen Arbeiten, Wohnen und Freizeit – die Botschaft ist immer dieselbe: „Ohne Hospitality funktioniert kein Ort. Weder ein Quartier, noch ein Bürocampus, noch eine Innenstadt. Aber Hospitality muss wirtschaftlich gedacht, einfach bedienbar und emotional erlebbar sein.“
(Tasteful Hospitality/SAKL)