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Mehrwegpflicht: Immer noch viele Fragen offen

Zwei Frauen nehmen Essen mit.
Das neue Mehrweggesetz birgt so manche Herausforderungen. (Foto: © DanRentea/stock.adobe.com)
Sie soll dazu beitragen, Abfälle zu vermeiden, Rohstoffe zu sparen und so die Umwelt zu schonen. Aber immer noch führt die seit Jahresbeginn geltende Mehrwegpflicht zu vielen Unsicherheiten bei Gastronomen.
Montag, 30.01.2023, 12:46 Uhr, Autor: Sarah Kleinen

Die neue Mehrwegregelung für die Gastronomie muss sich aus Branchensicht im Alltag noch einspielen. „Ich denke, das ist eine Übungssache“, sagte der stellvertretende Hauptgeschäftsführer des hessischen Gaststättenverbandes Dehoga, Oliver Kasties, der Deutschen Presse-Agentur. „Im Moment beschäftigen die Gastronomen immer noch viele Fragen, vor allem hinsichtlich der Auswahl, welchem Mehrwegsystem man sich anschließt.“

Wie gut die Umsetzung klappe, hänge auch von der Erfahrung der Lokale mit Angeboten zur Mitnahme ab. „Wir haben sehr, sehr viele Betriebe, die in der Corona-Zeit verstärkt ein Außer-Haus-Geschäft hatten. Die haben sich damals schon auf Mehrwegverpackungen umgestellt, und bei denen läuft’s super.“ Jene Betriebe, die sich noch nicht damit befasst hätten, stünden jedoch vor einer größeren Herausforderung.

Mehrwegpflicht längst nicht überall umgesetzt

Seit Beginn dieses Jahres haben Kunden von Restaurants, Bistros oder Cafés ein Anrecht darauf, ihre Speisen und Getränke zum Mitnehmen statt in einer Einweg- auch in einer Mehrwegverpackung zu bekommen. Das besagt die sogenannte Mehrwegangebotspflicht. Bestimmte kleinere Läden sind von der Pflicht ausgenommen, allerdings gilt: Kunden können sich hier mitgebrachte Behälter befüllen lassen.

Mehrere Medien hatten nach dem Startschuss berichtet, dass längst nicht alle Betriebe die Regelungen umgesetzt haben. Ähnlich hieß es Mitte Januar von der Umweltschutzorganisation Greenpeace: In den ersten zwei Wochen des Jahres waren Unterstützer aufgerufen, in Fastfood-Ketten, Imbissen und Restaurants die Einhaltung der neuen Pflicht zu prüfen. Das Ergebnis: Viele Betriebe befolgten die Vorgaben laut Greenpeace nicht.

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