Umsatz im Gastgewerbe schwächelt im ersten Halbjahr
Preisbereinigt sind die Umsätze im Gastgewerbe im Vergleich zum schwachen Vorjahreszeitraum noch einmal um 3,7 Prozent gesunken, wie das Statistische Bundesamt nach vorläufigen Ergebnissen berichtet.
Nur deutliche Preiserhöhungen haben den Wirten und Hoteliers die Erlöse noch einigermaßen gerettet: Nominal lagen die Umsätze nur 0,1 Prozent niedriger als ein Jahr zuvor. Mit einem realen Rückgang um 4,1 Prozent wurde die Gastronomie härter getroffen als Hotels und andere Beherbergungsbetriebe, die nur einen Rückgang um 2,6 Prozent verkraften mussten.
Hoffnung auf niedrigere Umsatzsteuer auf Speisen
Auch im Juni hat sich die Lage nach einem kurzen Zwischenhoch zu Ostern weiter eingetrübt. Die Umsätze lagen real 5,9 Prozent unter dem Vorjahresmonat und einschließlich der Preiserhöhungen 3,4 Prozent niedriger als vor einem Jahr.
Die Hotels und sonstigen Beherbergungsunternehmen verzeichneten dabei im Juni einen Umsatzrückgang von real 5,1 Prozent und nominal 4,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. In der Gastronomie sank der Umsatz im Juni 2025 im Vergleich zum Vorjahresmonat real um 5,3 Prozent und nominal um 1,5 Prozent.
Zur Flaute beigetragen hat mutmaßlich der seit Jahresbeginn 2024 wieder gültige volle Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent auf Speisen. Nach dem Willen der neuen Bundesregierung soll dieser Satz zum kommenden Jahr wieder auf das Niveau aus der Corona-Zeit von 7 Prozent gesenkt werden.
Der Branchenverband Dehoga macht die von der Union durchgesetzte Steuersenkung zur Existenzfrage, die über die Zukunft vieler Restaurants entscheide. „Nur die Rückkehr zur 7-Prozent-Mehrwertsteuer auf Speisen kann die notwendige Luft zum Atmen verschaffen“, sagt Präsident Guido Zöllick. „Ohne die 7 Prozent Mehrwertsteuer droht nicht nur ein Sterben gastronomischer Vielfalt, sondern auch ein spürbarer Verlust an Lebensqualität und Aufenthaltskultur in unseren Innenstädten.“
(dpa/Statistisches Bundesamt/ots/SAKL)