40 Jahre Accor Academy: „Weiterbildung ist heute kein ‚Nice-to-have‘ mehr“
Frau Westphälinger, die Accor Academy gibt es nun bereits seit 40 Jahren. Wie hat sich die Akademie in dieser Zeit entwickelt?
Die Accor Academy wurde 1985 als die erste „Corporate University“ im französischen Dienstleistungssektor gegründet – ein echter Pioniermoment. Was damals als Schulungszentrum mit 200 Plätzen begann, ist heute ein agiles, international aufgestelltes Kompetenznetzwerk mit 20 Full-Time Learning Experts in zehn Ländern und gesamt rund 135.000 Trainingsstunden pro Jahr. Ein weiterer Meilenstein: die Qualiopi-Qualitätszertifizierung 2021, mit der die Qualität unserer Angebote auch extern belegt wurde.
Was macht die Accor Academy denn so besonders?
Die Accor Academy ist unsere zentrale Lernplattform für unsere Heartists – vernetzt und praxisnah. Sie vermittelt nicht nur fachliches Wissen, sondern fördert auch Leadership-Skills, ethisches Verhalten und unser Verständnis von Hospitality. Dabei wollen wir so praxisnah wie möglich arbeiten. Daher sind unsere Lernformate maßgeschneidert auf die Anforderungen in den Hotels und kombinieren Online-Module mit persönlichen Trainings. Die Bezeichnung „Heartists“ für unsere Mitarbeiter beschreibt übrigens perfekt unsere Accor-Kultur. Denn was wir tun, kommt von Herzen – voller menschlicher Verbindungen und echten Emotionen.
Und wie wird die Akademie von den Mitarbeitern angenommen?
Sehr gut! 90 Prozent unserer Mitarbeiter weltweit nutzen jährlich Angebote der Academy. Rund 59.000 Lernende wurden allein vergangenes Jahr weitergebildet. Dabei setzen wir gezielt auf lokal relevante Themen, kombiniert mit unseren internationalen Leadership-Programmen. Denn Weiterbildung ist heute kein „Nice-to-have“ mehr, sondern ein echter Motivator für bestehende und künftige Mitarbeiter.
Inwiefern wird denn das Schulungsangebot an die sich ständig verändernden Anforderungen der Hotellerie angepasst?
Wir arbeiten mit einem hybriden, modularen Modell und aktualisieren unser Lernangebot kontinuierlich. Durch unsere enge Zusammenarbeit mit unseren operativen Kollegen und lokalen ‚L&D-Ambassadors‘ sehen wir, welche Themen die Branche bewegt und können entsprechende Angebote etwa rund um Digitalisierung, Nachhaltigkeit oder neue Gästebedürfnisse frühzeitig integrieren. Unsere Devise: Wir antizipieren den Wandel – und befähigen unsere Heartists, ihn aktiv mitzugestalten.
Was würden Sie sagen? Wie wichtig ist die Weiterbildung von Mitarbeitern in der heutigen Zeit überhaupt?
Weiterbildung ist bei Accor integraler Bestandteil unserer Arbeitgebermarke. Sie ist nicht nur Mittel zur Kompetenzentwicklung, sondern auch Ausdruck von Wertschätzung und Anerkennung. Gerade in einer dynamischen Branche wie der Hotellerie brauchen wir Mitarbeiter, die mit Veränderung souverän umgehen können. Die Accor Academy macht das möglich.
Und welche Trends sehen Sie aktuell bei der Aus- und Weiterbildung von Mitarbeitern in der Hotellerie?
Digitales Microlearning, hybride Formate und auf individuelle Bedürfnisse zugeschnittene Lernpfade sind ganz klar auf dem Vormarsch. Die Hotellerie an sich ist ein sehr persönliches Business – das individuelle Gästeerlebnis und der Kontakt mit unseren Gästen steht im Vordergrund. Und das spiegelt sich auch in der Weiterbildung unser Mitarbeiter wider.
Seit kurzem wird den Accor-Mitarbeitern auch ein sozialer Tag zur Verfügung gestellt. Was genau steckt dahinter?
Bei uns zählt gelebte Verantwortung nicht nur im Job, sondern auch im sozialen Kontext. Deshalb stellen wir unseren Mitarbeitern einen bezahlten Arbeitstag pro Jahr zur Verfügung, um sich ehrenamtlich zu engagieren. Das kann zum Beispiel ein Einsatz bei einer lokalen NGO sein oder ein Umweltprojekt. So stärken wir den gesellschaftlichen Zusammenhalt – gleichzeitig ist es aber auch für unsere Mitarbeiter sehr wertvoll, einen Tag lang ganz andere Erfahrungen zu sammeln.
Verraten Sie uns zu Abschluss doch bitte: Welche Ziele hat sich Accor im HR-Bereich für die Zukunft gesetzt?
Wir wollen Europas attraktivster Hospitality-Arbeitgeber werden – mit klaren Werten, flexiblen Arbeitsmodellen und vielfältigen Entwicklungsmöglichkeiten. Neben Initiativen wie der Academy setzen wir auf unsere Workation-Modelle („Working from Anywhere“), eine hybride Arbeitsphilosophie und ein inspirierendes Umfeld, etwa in unserem neu gestalteten Deutschland-Headquarter in München. Unser Fokus: individuelle Entfaltung bei gemeinschaftlichem Zusammenhalt – ganz im Sinne unserer Heartists-Kultur.
Vielen Dank für das Gespräch, Frau Westphälinger!
(SAKL)