Corona-Entschädigung

Aufsichtsratchef Dirk Iserlohe appeliert an Wirtschaftsminister Habeck

Dirk Iserlohe-Aufsichtsratschef-Dorint Hotelgruppe
Dorint-Aufsichtsratschef Dirk Iserlohe befürchtet erneut massive Umsatzeinbußen für das Gastgewerbe und die Messebranche. (Foto: © HONESTIS AG)
In seinem aktuellen Brief an Bundeswirtschaftsminister Dr. Robert Habeck appelliert Dorint-Aufsichtsratschef Dirk Iserlohe mit Nachdruck an den Minister, dass die Größe des Betriebes nicht zu einer Wettbewerbsverzerrung und Diskriminierung führen darf.
Dienstag, 10.05.2022, 13:08 Uhr, Autor: Katharina Kolos

Das Bundesverfassungsgericht urteilte u. a. in Rn. 38 des Urteils 1 BvR 1073/21 „… Ergreift der Normgeber Maßnahmen, um die wirtschaftlichen Auswirkungen von Gesundheitsschutzmaßnahmen zu kompensieren, dürfen diese jedenfalls einzelne Adressaten nicht gleichheitswidrig benachteiligen.“ „Daher darf es doch nicht so weit kommen, dass die Existenzen von mehr als 30.000 Mitarbeitern der großen mittelständischen Hotelgesellschaften gefährdet sind“, schreibt Dirk Iserlohe.

Weder die diskriminierende Obergrenze von 54,5 Millionen Euro aller kumulierten Staatshilfen pro Unternehmen – das gilt vor allem für verbundene Unternehmen – noch die willkürlich gesetzte 30-Prozent-Grenze des Umsatzverlustes als Bedingung für die Erstattungen sind nach dem Urteil haltbar. Denn es darf laut klarer Aussage des Bundesverfassungsgerichtes kein einzelner Adressat benachteiligt werden.

Forderung von Dirk Iserlohe

Der engagierte Familienunternehmer, der sich seit Beginn der Corona-Krise um die Rechte seiner Dorint Hotelgruppe mit 65 Hotels & Resorts in Deutschland, Österreich und der Schweiz – und damit für die ganze Branche bemüht, fordert daher, dass nun seitens der Bundesregierung dringend gehandelt werden muss. Seiner Meinung nach muss sowohl die Obergrenze als auch die dreißigprozentige „Umsatzverluste-Sperrgrenze“ aufgehoben werden.

„Die großen mittelständischen Hotelunternehmen benötigen dingend die bisher verwehrte Gleichstellung, um die Corona-Krise wirtschaftlich bewältigen zu können“, sagt Dirk Iserlohe in seinem aktuellen Schreiben. Die Dorint Gruppe, Maritim, Motel One, Steigenberger, Novum, H-Hotels, Leonardo Hotels, die Centro Hotel Group u. a. m. seien doch starke Tourismusförderer, Vorreiter für Nachhaltigkeit der Branche, belebende Elemente der Innenstädte und zugleich systemrelevante Arbeitgeber und Ausbilder.

Appell an Bundeswirtschaftsminister

Dirk Iserlohe appelliert eindringlich an den Bundeswirtschaftsminister: „Ich bitte Sie deshalb – auch im Namen meiner Kolleginnen und Kollegen der Hotellerie – um die gebotene, nun auch verfassungsrechtlich geforderte Gleichstellung. Es geht doch nicht, dass Einzelhotelunternehmer berechtigterweise ihren Schaden zu ca. 95 Prozent ersetzt bekommen und die Konzern-Unternehmen mit nur ca. 30 bis 45 Prozent ihres Schadens – je nach Größe – erhalten. „Wir, die großen mittelständischen Hotelunternehmen werden damit diskriminierend benachteiligt.“

Er erwartet daher auch dringendes Insistieren der Koordinatorin für Tourismus und maritime Wirtschaft, Claudia Müller (MdB Bündnis 90/Die Grünen). „Gleichstellungspolitik darf nicht auf den letzten Wähler ausgerichtet sein“, so das Fazit vom Dorint Aufsichtsratschef.

(DHI Dorint Hospitality & Innovation GmbH/KK)

Zurück zur Startseite

Weitere Themen

Dirk Iserlohe-Aufsichtsratschef-Dorint Hotelgruppe
Corona-Entschädigung
Corona-Entschädigung

Dorint-Aufsichtsratschef Dirk Iserlohe kämpft weiter

Staatssekretär Sven Giegold hatte dem Dorint-Aufsichtsratschef Dirk Iserlohe in einem Schreiben zu verstehen gegeben, dass dieser mit seiner Forderung nach Gleichstellung der verbundenen Unternehmen der Tourismusindustrie falsch läge. Der Dorint-Aufsichtsratschef will dennoch nicht aufgeben und kämpft weiter um die Rechte der großen mittelständischen Hotelunternehmen.
Dirk Iserlohe
Corona-Entschädigung
Corona-Entschädigung

Bundesgerichtshof lässt Nichtzulassungsbeschwerde zu Corona-Schadenersatz zu

Seit 2020 klagt die Kölner Dorint Hotelgruppe in 14 Bundesländern für die Gleichbehandlung der größeren und mittelständischen Hotelunternehmen bei der staatlichen Kompensation von Finanzschäden aus den Corona-Lockdowns. Jetzt verzeichnet man einen ersten Teilerfolg. 
BGH Urteil.
BGH-Urteil
BGH-Urteil

Kein Anspruch auf Entschädigung wegen Corona-Lockdowns

Eine Gastronomen-Familie aus Brandenburg hat hohe Einbußen, weil sie in der Pandemie wochenlang schließen musste. Vor Gericht will sie erreichen, dass das Land dafür aufkommt. Aber das Urteil ist eine Enttäuschung – und wegweisend für ähnliche Fälle.
Bundeskanzlerin Angela Merkel
Lockerungspolitik
Lockerungspolitik

Merkel stellt Öffnungspakete in Aussicht

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat überraschend drei Pakete für mögliche Öffnungsschritte in der Corona-Pandemie in Aussicht gestellt.
Hotel-Rezeption
Urlaub 2021
Urlaub 2021

Alltours-Hotels beherbergen bald nur noch geimpfte Gäste

Um Reisenden einen entspannten Urlaub bieten zu können, hat sich Alltours dafür entschlossen, in den Hotels der Marke Allsun nur noch Hotelgäste mit Corona-Impfung zu beherbergen.
Jens Spahn
Corona-Maßnahmen
Corona-Maßnahmen

Jens Spahn offen für baldige Lockerungen

Gesundheitsminister Jens Spahn hat sich überraschend offen für Lockerungen noch im Winter gezeigt. Jedoch plädiert er für einen verantwortungsvollen Übergang zur Normalität.
Emine Demirbüken-Wegner
Berlin
Berlin

CDU-Abgeordnete: „Konzept des Quarantäne-Hotels gescheitert“

Das komplett vom Berliner Senat angemietete Quarantäne-Hotel in Neukölln ist offensichtlich bisher kaum belegt. Die CDU-Abgeordnete Emine Demirbüken-Wegner spricht von einem gescheiterten Konzept.
Geld auf einem Tisch
Überbrückungsgelder
Überbrückungsgelder

IHK fordert sofortige Auszahlung der Wirtschaftshilfen

Neben der Gastgeberbranche und zahlreichen Oppositionspolitikern wird nun auch seitens der Industrie- und Handelskammer die Forderung nach schneller Auszahlung der Corona-Hilfen laut.