Bethlehem: Britischer Graffiti-Künstler eröffnet Hotel
Der britische Streetart-Künstler Banksy provoziert gerne. Seine Graffitis sind dabei ein beliebtes Mittel zum Zweck. Ein Projekt ganz anderer Art hat er nun im Westjordanland gestartet: das „Walled Off Hotel“. Ein Hotel, dessen Fenster den Gästen einen unvermittelten Blick auf die gigantische Mauer eröffnen, die Israel von Palästina trennt – gebaut wurde die Mauer zum Schutz der Israelis vor Unruhestiftern und Terroristen. Der Ort, den der mysteriöse Künstler als Standort für sein Gastgewerbe gewählt hat, ist religiös sehr aufgeladen. In Bethlehem soll dem Neuen Testament zufolge Jesus Christus geboren worden sein. Der Pilgerort für Millionen von Touristen weltweit gehört geopolitisch zum Westjordanland, das von Palästinensern bewohnt und von Israel besetzt wird.
Banksys „Walled Off Hotel“
Die Zimmer haben von Banksys Hotel hat zehn Zimmer und soll auch von regulären Hotelgästen gebucht werden können. Der Streetart-Künstler, dessen Identität bis heute unklar ist, will seinen Gästen einen Einblick vom Alltag der Palästinenser geben, die unter israelischer Besatzung stehen. Der Name des Hotels sei ein Wortspiel zwischen „walled off“ (zu Deutsch: „eingemauert“) und der Luxushotel-Kette Waldorf Astoria, wie Banksys Sprecher erklären.
Banksy hat anscheinend einen Narren an Israel und Palästina gefressen. 2015 reiste er in den Gazastreifen und sprühte heimlich mehrere Graffitis auf die Trümmer des letzten Gazakrieges. (krone.at / FL)