Kritik

CDU teilt Dehoga-Kritik an Landestourismusgesetz

CDU-Landtagsfraktionschef Daniel Peters
CDU-Landtagsfraktionschef Daniel Peters warnt vor neuen Belastungen für das Gastgewerbe durch das geplante Tourismusgesetz. (Foto: © picture alliance/dpa | Markus Scholz)
Als erstes Bundesland in Deutschland plant Mecklenburg-Vorpommern die Einführung eines Tourismusgesetzes. Vom Dehoga wird dieses Gesetz kritisch betrachtet – und hat dabei die CDU auf seiner Seite. 
Donnerstag, 22.05.2025, 10:34 Uhr, Autor: Sarah Kleinen

Die CDU warnt angesichts anhaltender Probleme im Gastgewerbe Mecklenburg-Vorpommerns vor zusätzlichen Belastungen durch die Politik. Das von der Landesregierung vorgelegte Landestourismusgesetz sei in der Verbandsanhörung bei allen direkt Betroffenen auf ein vernichtendes Urteil gestoßen, sagte CDU-Landtagsfraktionschef Daniel Peters. 

Als ein zentraler Punkt gilt die Gestaltung von Kur- und Fremdenverkehrsabgaben. Die Einnahmen sollen zur Finanzierung der touristischen Infrastruktur insbesondere in Kur- und Badeorten dienen.

Nach einem Gespräch mit Spitzenvertretern des Hotel- und Gaststätten-Verbandes (Dehoga) im Rahmen der dreitägigen CDU-Fraktionsklausur in Listow (Landkreis Rostock) kündigte Peters für den 2. Juni einen Tourismusdialog an. Bei dem Treffen solle mit Touristikern sowie Wirtschafts- und Kommunalvertretern über den Gesetzentwurf beraten werden. Eingeladen sei auch der zuständige Wirtschaftsminister Wolfgang Blank (parteilos).

„Vielleicht ist es sogar am besten, wenn wir an diesem Tag gemeinsam zu der Erkenntnis gelangen, dass die ohnehin belastete Branche nicht mit weiteren Bürokratiemonstern drangsaliert werden sollte“, sagte Peters.

Umsatz in Gastronomie unter Vor-Corona-Niveau

An den auswärtigen Beratungen der CDU-Fraktion hatten Mecklenburg-Vorpommerns Dehoga-Chef Lars Schwarz und der Präsident des Bundesverbandes, Guido Zöllick, teilgenommen. Nach deren Angaben wurden in der Gastronomie die Umsatzzahlen der Vor-Corona-Zeit bislang noch nicht wieder erreicht. Im Vergleich zu 2019 verzeichne das deutsche Gastgewerbe fast 16 Prozent Umsatzrückgang – in Mecklenburg-Vorpommern liege das Minus bei knapp 20 Prozent, hieß es. 

Zuversicht wecke die von der neuen Bundesregierung geplante dauerhafte Absenkung der Mehrwertsteuer für Speisen von 19 auf 7 Prozent ab 2026. Dies sei ein überfälliger Schritt, betonten Zöllig und Schwarz. Als politische Fehlentscheidung bezeichneten sie hingegen das angekündigte Landestourismusgesetz. „Statt weiterer Belastungen brauchen wir endlich praxisnahe Lösungen aus Schwerin“, forderten die Verbandsvertreter.

Die Klausurtagung dauert bis Donnerstag. Am Schlusstag steht als Thema auch der Einsatz Künstlicher Intelligenz in Staat und Wirtschaft auf dem Programm.

(dpa/SAKL)

Zurück zur Startseite

Weitere Themen

Lars Schwarz, Janet Schroeder und Matthias Dettmann
Auszeichnung
Auszeichnung

Fünf Sterne für das schlossgut gross schwansee

Bereits im Juli konnte sich das schlossgut gross schwansee über eine Auszeichnung freuen. Jetzt funkeln auch noch Sterne über dem Resort – und das nicht gerade wenige. 
concept image of stacked coins and life bouy over wooden background. banking, funds and assistance idea
Mecklenburg-Vorpommern
Mecklenburg-Vorpommern

Dehoga hofft auf verlängerte Kurzarbeitergeld-Aufstockung

Der Dehoga in Mecklenburg-Vorpommern hofft auch für 2022 auf eine Erhöhung der Sätze beim Kurzarbeitergeld. Aktuell werden die Beträge nach vier und sieben Monaten auf 70 Prozent und dann auf 80 Prozent angehoben. Diese Regelung ist jedoch befristet.
Gastronom mit Schutzmaske hebt warnend den Zeigefinger
Kritik an 2G-plus-Regel
Kritik an 2G-plus-Regel

„Wir sind kein Pandemietreiber“

Seit 1. Dezember gilt für gastronomische Betriebe in Mecklenburg-Vorpommern die 2G-plus-Regel. Zu unrecht, findet Lars Schwarz, Präsident des Dehoga MV, und fordert bessere Wirtschaftshilfen für die Branche.
Schild über die 2G-plus-Regel
Mecklenburg-Vorpommern
Mecklenburg-Vorpommern

2G plus „wirkt wie ein Lockdown“

Vielerorts gilt für die Innengastronomie die 2G-plus-Regel. Die Restaurants bleiben leer, viele Betriebe stellen bereits auf Lieferservices um. Lars Schwarz, Präsident des Dehoga MV, fordert daher weitere wirtschaftliche Hilfen für die Branche.
Leeres Restaurant
Arbeitsmarkt
Arbeitsmarkt

Großer Bedarf an Arbeitskräften

Die Hotel- und Gaststättenbranche Mecklenburg-Vorpommern sucht derzeit dringend Arbeitskräfte. Bundesweit sind im Vergleich zu 2019 ca. 130.000 sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse in der Branche verloren gegangen. 
Lars Schwarz (r.) tritt die Nachfolge am Steuerrad der Vereinigung der Unternehmensverbände MV an und übernimmt von Thomas Lambusch. (Foto: © Dehoga MV)
Personalie
Personalie

Hotelier Lars Schwarz ist neuer Arbeitgeberpräsident in MV

Die Vereinigung der Unternehmensverbände Mecklenburg-Vorpommern hat Hotelier Lars Schwarz zum neuen Arbeitgeberpräsidenten gewählt. Schwarz tritt damit die Nachfolge von Thomas Lambusch an.
Hotel The Grand in Ahrenshoop
Protestaktion
Protestaktion

Hotel The Grand nicht mehr Dehoga-Mitglied

Weil sich das Hotel in seinen Interessen rund um die derzeit geltende 60-Prozent-Obergrenze der Hotelauslastung in Mecklenburg-Vorpommern ungenügend vom Branchenverband vertreten fühlt, kündigte es nun seine Mitgliedschaft.
Aufgeschichtete Stühle vor einem Restaurant oder Café
Perspektiven bieten
Perspektiven bieten

CDU-Berlin fordert Strategie zur Gastronomie-Öffnung

In einem Strategiepapier sprechen sich Vertreter der CDU-Fraktion Berlin für einen klaren Fahrplan aus, der die Wiedereröffnung von Gastronomie und Hotellerie in der Hauptstadt klärt. Auch der Dehoga soll helfen.
Die Ausgezeichneten
Auszeichnung
Auszeichnung

Goldene BierIdee 2025 verliehen

Der Bayerische Brauerbund und der Bayerische Hotel- und Gaststättenverband Dehoga Bayern haben die „Goldene BierIdee 2025“ verliehen. Geehrt wurden Persönlichkeiten und Initiativen, die sich in besonderer Weise um die Vermittlung, Pflege und Präsentation bayerischer Bierspezialitäten verdient machen und damit den Mythos des Bierlandes Bayern weitertragen.