Ratgeber

Corona-Pandemie im Herbst: Wie sich Hotels jetzt aufstellen sollten

Gäste tragen immer noch Maske
Auch Angebotspreise sollten Hoteliers laut Alexander Laubner jetzt anpassen, um die Kosten im Griff zu behalten. (Foto: © Andrey/stock.adobe.com)
Besonders die Gastro- und Hotelbranche fürchtet im Herbst erneute Einschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie. Um sich rechtzeitig darauf vorzubereiten, sollten Unternehmen jetzt aktiv werden.
Dienstag, 20.09.2022, 14:39 Uhr, Autor: Sarah Kleinen

„Aus der Pandemie haben wir gelernt, nicht unvorbereitet aus dem Sommer zu gehen. Das gilt auch für Hotels – sie sollten sich jetzt auf mögliche Szenarien vorbereiten, um dann gut durch den Winter zu kommen“, sagt Alexander Laubner, Geschäftsführer bei Performance Hotel. Die folgenden fünf Maßnahmen sollten Hoteliers daher beachten, rät der Experte:

1. Gezielt investieren, statt zu sparen

Dringend zu vermeiden gilt es, einen Modus zur Verkaufsvermeidung die Kontrolle übernehmen zu lassen. Auch wenn Umsatz und Gewinne sinken, dürfen laut Alexander Laubner die Werbekosten nicht reduziert werden.

Noch fataler sei es, verdiente Mitarbeiter zu entlassen. Statt zu sparen, sei es besser, gezielt zu investieren. So profitieren Hotels, wenn andere sparen und langsam vom Markt verschwinden.

2. Direktvermarktung stärken

Die digitale Direktvermarktung ist laut Alexander Laubner essenziell, um als Destination und Unterkunft, aber auch als Arbeitgeber präsent zu sein. Letzteres sei wichtig, um potenzielle neue Mitarbeiter auf sich aufmerksam zu machen. So würden sich neue Fachkräfte anziehen lassen.

Ferner sieht die eigene Belegschaft, dass sie sich auf ihren Arbeitgeber verlassen können. Das erhöht die Loyalität zum Betrieb und den Zusammenhalt unter den Kollegen.

3. Angebotspreise anpassen

Um die Kosten im Griff zu behalten, gilt es, auch die Angebotspreise anzupassen. Zusätzliche Aufwendungen müssen einkalkuliert werden.

Vermeiden sollten es Hotelbetreiber, zusätzliche Preispauschalen zu kommunizieren. Auch höhere Energiepreise gehören in den normalen Zimmerpreis.

Mit einem niedrigen Preis zu werben und dann Zuschläge aufzuführen, schreckt Kunden ab.

4. Angebotskommunikation anpassen

Es ist wichtig, bei steigenden Preisen auch die Angebotskommunikation anzupassen. Dabei müssen laut Alexander Laubner die Leistungsbeschreibungen sowie die Zahlungsmodalitäten geprüft und gegebenenfalls modifiziert werden.

Wichtig sei, dass ein Hotel nicht nur preislich, sondern auch inhaltlich das beste Angebot aufweist. Auf diese Weise lässt sich am besten profitieren, wenn man auf das Direktmarketing setzt. Dabei kommt es auf eine klare Kommunikation gegenüber dem Kunden an.

5. Die richtigen finanziellen Mittel wählen

Alexander Laubner empfiehlt, nicht nur zusätzliche Mittel in Betracht zu ziehen. Alternativ können Gelder aus Bereichen verwendet werden, die keinen unmittelbar messbaren Erfolg zeigen. Hoteliers sollten sich auf die Bereiche ihres Unternehmens fokussieren, die für die Performance entscheidend und skalierbar sind.

(Performance Hotel/SAKL)

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