Deutscher Hotelinvestmentmarkt wächst
Der deutsche Hotelinvestmentmarkt gönnte sich auch zum Jahresauftakt keine Verschnaufpause. Mit einem Transaktionsvolumen von gut 1,0 Milliarde Euro konnte das Ergebnis aus dem Vorjahr um 45 Prozent übertroffen werden.
Andreas Erben, Geschäftsführer von Colliers International Hotel: „Wie es sich schon in den letzten Quartalen abzeichnete, waren es auch in den ersten drei Monaten 2017 vor allem wieder einzelne Hotelobjekte, die den Besitzer wechselten. Mit einem Anteil von 75 Prozent am Transaktionsvolumen oder 780 Millionen Euro setzten sich diese aufgrund des fehlenden Angebots deutlich von Paketverkäufen, die auf knapp 270 Millionen Euro kamen, ab. Die größte Einzeltransaktion konnte in Hamburg verzeichnet werden. Ein norwegisches Familienunternehmen erwarb das 4-Sterne-Superior-Hotel Radisson Blu von der Azure Gruppe.“
Hauptsächlich 4-Sterne-Häuser veräußert
Wie bereits im vergangenen Jahr wurden vorwiegend Hotels der 4-Sterne-Kategorie veräußert. Diese konnten im ersten Quartal 2017 63 Prozent des Transaktionsvolumens (650 Millionen Euro) auf sich vereinen, ein Anstieg um 10 Prozent. Auf dem zweiten Rang rangierten mit deutlichem Abstand die 3-Sterne-Hotels. Diese kamen auf knapp 240 Millionen Euro und trugen somit 23 Prozent zum Transaktionsvolumen bei. 1-2-Sterne-Hotels reihten sich mit 9 Prozent am Transaktionsvolumen dahinter ein und hielten mit einem Rückgang um 2 Prozentpunkte in etwa das Niveau vom Vorjahr. Mit dem Verkauf von Boardinghäusern wurden knapp 60 Millionen Euro generiert. Transaktionen im 5-Sterne-Segment wurden hingegen in den ersten drei Monaten nicht verzeichnet.
Der Großteil der Transaktionen (650 Millionen Euro) fand in den sieben wichtigsten Hotelstandorten Deutschlands – Berlin, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hamburg, Köln, München und Stuttgart – statt.
Prognose für 2017
„Wie uns das erste Quartal deutlich zu verstehen gegeben hat, gibt es auf dem deutschen Hotelinvestmentmarkt derzeit nur eine Richtung – nach oben. Investments in Hotelobjekte sind gefragt wie nie zuvor, allerdings ist das Angebot innerhalb Deutschlands begrenzt, was sich auch deutlich in den stetig sinkenden Renditen widerspiegelt. Bei gleichbleibenden Rahmenbedingungen ist eine Wiederholung des Rekordergebnisses aus 2016 durchaus denkbar, ein deutliches Übertreffen aufgrund der limitierenden Faktoren aber eher unwahrscheinlich“, sagte Erben. (MJ)