Neuer Spitzenwert

Freude im deutschen Hotelinvestmentmarkt

Überdurchschnittlich starkes drittes Quartal auf deutschem Hotelinvestmentmarkt. (Foto: © ALDECAstudio/fotolia)
Überdurchschnittlich starkes drittes Quartal auf deutschem Hotelinvestmentmarkt. (Foto: © ALDECAstudio/fotolia)
Musste man zur Jahresmitte noch einen Rückgang gegenüber dem Vorjahr hinnehmen, hat sich daraus in den letzten drei Monaten ein erfreuliches Plus entwickelt. Der deutsche Hotelinvestmentmarkt freut sich über ein Transaktionsvolumen von 3,1 Milliarden Euro, ein neuer Spitzenwert für den Zeitraum von neun Monaten. 
Donnerstag, 12.10.2017, 10:49 Uhr, Autor: Markus Jergler

Der aktuelle Wert verkörpert eine Verdoppelung des 10-Jahresdurchschnitts von 1,4 Milliarden Euro und Steigerung des 5-Jahresdurchschnitts um 50 Prozent. Für die Berechnung werden Investitionsvolumina von mindestens 5 Millionen Euro sowie Portfoliotransaktionen mit Objekten ausschließlich in Deutschland berücksichtigt. Ebenso enthalten sind deutsche Hotels, die als Teil von grenzüberschreitenden Portfolioverkäufen veräußert werden.

Das mit 1,3 Milliarden Euro überdurchschnittlich starke dritte Quartal wurde insbesondere vom bemerkenswerten Anstieg der Einzeltransaktionen (+40 Prozent im Vergleich zum Vorjahr) und dem Verkauf eines größeren Portfolios getragen. Gestützt wurde die Transaktionsaktivität von sehr positiven Leistungsergebnissen mit einem deutschlandweiten Anstieg des RevPAR (Umsatz pro verfügbarem Zimmer bis Ende August 2017) von knapp 4 Prozent. In Kombination mit den attraktiven Finanzierungskonditionen bleibt der Druck auf die Spitzenrenditen weiterhin hoch. Deren Anforderungen nähern sich langsam den Werten der  Assetklasse Büro mit durchschnittlichen 3,5 Prozent in den sieben wichtigsten Städten Deutschlands (Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, München und Stuttgart). Spitzenrenditen im Hotelbereich bewegen sich im Vergleich mittlerweile nur noch 50 bis 100 Basispunkten höher.

Durchschnittsvolumen um 60 Prozent übertroffen
In den ersten drei Quartalen waren insgesamt 61 Einzeltransaktionen mit einem Volumen von rund 1,8 Milliarden Euro (Q1 – Q3 2016: 1,3 Millionen Euro mit 44 Transaktionen) zu notieren, entsprechend einem Plus von 40 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die durchschnittliche Transaktionsgröße blieb dagegen unverändert bei knapp 30 Millionen Euro. Das Gros der Transaktionen lag im unteren zweistelligen Bereich. Im Portfolio-Segment lag das Volumen drei Monate vor Jahresende mit 13 Transaktionen bei rund 1,3 Milliarden Euro (Q1 – Q3 2016: 14 Transaktionen und 1,5 Milliarden Euro, 25 Prozent davon machte der  Verkauf des Interhotel Portfolios aus). Das durchschnittliche Volumen der letzten 5 Jahre wurde damit um ca. 60 Prozent übertroffen.

Deutsche Investoren dominieren den Markt
Das Gros der Anleger auf dem deutschen Hotelinvestmentmarkt waren erneut institutionelle Anleger mit einem Volumen von ca. 2,1 Milliarden Euro (70 Prozent Marktanteil) bei insgesamt 44 Transaktionen. Hotelbetreiber (10 Transaktionen), Private Equity Firmen / REITS (9), Privatpersonen (6) und Immobilienfirmen (5) investierten zusammen rund 1 Milliarden Euro. Deutsche Investoren dominierten in den vergangenen neun Monaten mit 50 Transaktionen den Markt. Beim Volumen toppten die ausländischen Anleger die 50 Prozent Marke, zurückzuführen auf den Verkauf des IHG Portfolios an Invesco Real Esate bzw. an den neu aufgelegten offenen European Hotel Fund, finanziert durch britisches, dänisches und holländisches Kapital. (ots/MJ)

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