Österreichs Stadthotels im Vergleich

Hohe Auslastung, niedrige Preise

Blick über Wiens Innenstadt
Auch in Wien hat der Umsatz pro Hotelzimmer noch Luft nach oben. (© WienTourismus/Christian Stemper)
Die ÖHV und der weltweit tätige Marktforscher STR haben erstmals untersucht, wie Hotels in Graz, Innsbruck, Linz, Wien und Salzburg im internationalen Vergleich performen.
Freitag, 19.10.2018, 08:25 Uhr, Autor: Clemens Kriegelstein

Erstmals liegt mit dem ÖHV-Quartalsbenchmark ein internationaler Vergleich für österreichische Stadthotels vor. Vom Hotelmarktexperten STR erhoben, weist er aufschlussreiche Kennzahlen für Hotels in Wien, Salzburg, Graz, Innsbruck und Linz auf. Konkret wurden die Auslastung der Zimmer, die Durchschnittsrate (Average daily rate, ADR) und der Netto-Umsatz pro verfügbarem Zimmer (Revenue per available room, kurz RevPAR) im ersten Halbjahr 2018 untersucht. „Dabei zeigen sich im internationalen Vergleich günstige Bettenpreise für die österreichische Stadthotellerie und daher auch gute Werte für die Auslastung“, erklärt ÖHV-Generalsekretär Markus Gratzer.

Im nationalen Vergleich liegen bei der Auslastung die Hotels in Salzburg mit 74 Prozent vor Innsbruck (72%), Linz und Wien (jeweils 71%) und Graz (67%). Im internationalen Vergleichscluster für Wien (der „Tourismus-Champions League“ von Städten mit mehr als 10 Mio. Nächtigungen pro Jahr) erreichten München 72 Prozent, Prag 74 und Berlin 75 Prozent. Den Spitzenwert weist hier Amsterdam mit sehr hohen 80 Prozent auf. Salzburg schlug sich im Cluster der Städte mit bis zu 10 Mio. Nächtigungen mit seinen 74 Prozent gut: Brüssel lag bei 71 Prozent, Zürich bei 72 Prozent, Budapest gleichauf mit der Mozartstadt bei 74 Prozent und Kopenhagen mit 76 Prozent knapp voran.

Wien, Salzburg und Linz holen bei Umsätzen auf
Deutliche Unterschiede gibt es beim RevPAR: Wien erreicht 70 Euro, Salzburg und Innsbruck 65, Linz 53 und Graz 43 Euro. Wien, Salzburg und Linz konnten die Durchschnittswerte gegenüber dem Vergleichszeitraum im Vorjahr steigern, Innsbruck und Graz büßten an Performance ein. „Das sind äußerst attraktive Preise“, hält Gratzer fest. Denn der internationale Vergleich zeigt noch viel Luft nach oben: So liegt Wien mit 70 Euro in seinem Cluster vor Prag mit 65 Euro, aber hinter Berlin (72 Euro), München (82 Euro) und Amsterdam. Dort liegt der RevPAR mit 123 Euro um mehr als die Hälfte über dem Wiener Wert: in Kombination mit der hohen Auslastung ein Traumwert. Im zweiten Cluster liegt Salzburg vor Budapest (61 Euro) hinter Brüssel (83 Euro), Kopenhagen (109 Euro) und Zürich (142 Euro).

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