Gästehäuser

Immer mehr Familien nutzen Jugendherbergen

Eine Straße, die zu einer Jugendherberge führt
Jugendherbergen haben sich nicht nur hinsichtlich Komfort gewandelt, sondern auch hinsichtlich der Gästestruktur. (© Thomas Reimer/stock.adobe.com)
In den Jugendherbergen hat sich Laufe ihrer 111-jährigen Geschichte einiges verändert – von der Zimmerausstattung bis zum Essensangebot. Aber auch die Gästestruktur hat sich gewandelt.
Freitag, 28.02.2020, 08:58 Uhr, Autor:Thomas Hack

Jugendherbergen sind längst nicht mehr nur preiswerte Unterkünfte für Schulklassen, sondern werden auch von jungen Familien gerne genutzt. 20 Prozent der Gäste in und um Berlin waren im vergangenen Jahr Familien, wie der Landesverband Berlin-Brandenburg des Deutschen Jugendherbergswerks dieser Tage mitteilte. Im Jahr zuvor waren es 17 Prozent, die es vor allem in die Brandenburger Natur zieht. „Es kommen immer mehr Familien, schon über Jahre hinweg“, sagte Sprecher Marcus Hirschberg. Auch insgesamt steigen die Übernachtungszahlen in und um die Hauptstadt: 477.743 Übernachtungen zählte der Verband 2019. Im Jahr 2018 waren es rund 460.000.

Ortslage und Spielzimmer können entscheidend sein

Aus Sicht Hirschbergs ist es vor allem die Lage vieler Einrichtungen, die Gäste schätzten. „Lübben direkt an der Hauptspree, in Bad Saarow das Grundstück direkt am Scharmützelsee mit eigenem kleinen Strand, in Wandlitz jedes Zimmer mit Seeblick.“ In der Hauptstadt seien es die klassischen Cityhäuser wie die Jugendherberge Berlin Ostkreuz und Berlin-International, etwa 15 Minuten zu Fuß vom Potsdamer Platz entfernt. Am Wannsee liegt die Jugendherberge direkt am See, der Grunewald ebenfalls vor der Tür. Familien gefalle außerdem, dass es Spielzimmer für die kleinsten Gäste gibt, Spielplätze liegen nicht direkt an Straßen, beim Essen werde auf Lebensmittelunverträglichkeiten geachtet und es würden vegetarische Gerichte angeboten, vor allem treffe man auf andere Familien. Das ziehe Familien an. Fast jedes Familienzimmer habe inzwischen Dusche und WC.

Komfort und Preise steigen

Was unterscheidet die Jugendherberge noch vom Hotelzimmer? „Wir haben keinen Fernseher und keinen schicken Teppich“, sagte Hirschberg. Der Komfort nehme aber stetig zu. Das spiegele sich auch in den Preisen wider. „Als gemeinnütziger Verein haben wir das Gemeinwohl im Blick. Aber natürlich müssen wir auch die Löhne unserer Mitarbeiter und gestiegene Standard zahlen“, so Hirschberger. Auf die gestiegenen Familienbesuche richten sich die Jugendherbergen ein und bieten vereinzelt sogar ganze Familienapartments an, „da haben die Eltern dann auch ein eigenes Zimmer“, sagte Hirschberg. Neben Einzelyoga werde auch Familienyoga angeboten oder Fastenwochen wie in der Jugendherberge in Lübben. (lbn/TH)

Zurück zur Startseite

Weitere Themen

Kellner servieren Speisen
Investitionen
Investitionen

25 Millionen Euro für das saarländische Gastgewerbe

Die Gastronomie leidet unter den Corona-Folgen, Fachkräftemangel, gestiegenen Preisen und hohen Energiekosten. Das Saarland will sie jetzt wettbewerbsfähig und fit für die Zukunft machen.
Conrad Clemens (CDU), Kultusminister von Sachsen, teilt während eines Pressetermins der Dehoga Sachsen zur Trend(Job)Tour in einem Restaurant auf dem Neumarkt einen Smoothie aus. Im Rahmen der Trend(Job)Tour treffen sich Fachkräfte aus Schule, Berufsorientierung und Arbeitswelt, um die Gastronomie und Hotellerie zu erleben
Aktion
Aktion

Mehr Azubis für Sachsen

Aktuell ist die Lage auf dem sächsischen Ausbildungsmarkt entspannt. Die Betriebe haben im letzten Jahr genügend motivierte Lehrlinge finden können. Damit das auch in Zukunft so bleibt, startet der Dehoga eine Werbekampagne für das Gastgewerbe und erneuert eine Kooperation für den Tourismusbereich.
Kellner bringt Essen an den Tisch
Statistik
Statistik

Umsatzeinbußen im Gastgewerbe

Gastwirtschaften, Restaurants und Hotels haben im vergangenen Jahr weniger Umsatz gemacht. Allein höhere Preise retten die Bilanz etwas.
Leeres Restaurant
Umsatzrückgänge
Umsatzrückgänge

Gastgewerbe in Brandenburg: „Die Leute halten ihr Geld zusammen“

Gestiegene Kosten und Umsatzrückgänge belasten aktuell das Gastgewerbe. Laut dem Dehoga in Brandenburg sparen die Menschen besonders bei Hotelaufenthalten und Restaurantbesuchen. Hoffnung auf Entlastung machen ein paar Wahlprogramme. 
Dirk Ellinger, Hauptgeschäftsführer DEHOGA Thüringen
Erwartungen
Erwartungen

Thüringen hofft auf viele Touristen

Leicht wird es wahrscheinlich nicht – aber mit einigen Anpassungen kann das Jahr 2025 ein erfolgreiches für die Gastronomie und Hotellerie in dem mitteldeutschen Bundesland werden. Der Dehoga Thüringen zeigt sich optimistisch. 
Gastronom arbeitet am Laptop
Ratgeber
Ratgeber

E-Rechnungspflicht ab 2025: Was Hotels und Restaurants wissen müssen

Ab 2025 wird die E-Rechnung für inländische B2B-Umsätze Pflicht. Auch Hotels und Restaurants müssen dann elektronische Rechnungen empfangen und verarbeiten können. Was Unternehmen jetzt noch machen können, um zum Jahreswechsel fit für die E-Rechnung zu sein.
Dr. Marcel Klinge
Gastwelt-Pakt
Gastwelt-Pakt

Denkfabrik fordert Schulterschluss der Gastwelt zur Bundestagswahl

Der Wahlkampf zur vorgezogenen Bundestagswahl wird intensiv, aber auch kurz und von großen Krisenthemen geprägt sein – das befürchtet die Denkfabrik Zukunft der Gastwelt (DZG). Sie fordert deshalb einen „Gastwelt-Pakt“, um mit einer gemeinsamen Strategie Branchenthemen erfolgreich zu platzieren. 
Die Job-Entdecker-Tour der „Sterne im Sauerland“ eröffnet u.a. Einblicke in die Arbeit der Küchen-Teams.
Ausbildung
Ausbildung

Schnuppertage im Hotel

Auf der Suche nach Nachwuchskräften werden derzeit viele Methoden in Deutschland ausprobiert. Im Sauerland versucht jetzt eine Kooperation verschiedener Hotels mit kurzen Praktika, junge Menschen für die Branche zu begeistern.
Bild Bezahlsituation
Geringe Transaktionskosten
Anzeige
Geringe Transaktionskosten

girocard lohnt sich für die Gastronomie

„Mit Karte, bitte!“ – mit diesem Satz endet häufig ein Besuch in der Gastronomie. Damit bei zunehmender Kartenzahlung die Transaktionskosten möglichst gering bleiben, lohnt es sich, auf die girocard zu setzen. Diese zahlt sich für Gastronomen mit ihren niedrigen Entgelten, ihrer Zahlungsgarantie und einer großen Verbreitung in den Portemonnaies hierzulande aus.