Wirtschaft

Krisengewinner Aparthotellerie?

Karim Malak, Adagio Aparthotels
Karim Malak, CEO der Adagio Aparthotels, blickt zuversichtlich in die Zukunft. (Foto: ©Abacapress/Stevens Frémont)
Hotel-Apartments, die für Longstay-Aufenthalte ausgelegt sind: Karim Malak, CEO der Adagio Aparthotels, erklärt, warum er das Geschäftsmodell für besonders erfolgreich in der aktuellen Situation hält, und verkündet ehrgeizige Zukunftspläne.
Freitag, 19.06.2020, 09:29 Uhr, Autor: Kristina Presser

Karim Malak, CEO der Adagio Aparthotels, ist nach den Wiedereröffnungen in der Hotel-Branche optimistisch, dass seine Häuser die weltweite Corona-Pandemie gut überstehen werden. Einen Grund dafür sieht der Geschäftsführer in dem besonderen Konzept der Longstay-Angebote, das von AccorHotels und Center Parcs 2007 als Joint-Venture ins Leben gerufen wurde: Ausgestattete Apartments mit eigener Küche, bei denen Services wie Frühstück, Mittagessen oder Reinigung dazugebucht werden können. Je länger dabei der Aufenthalt, desto niedriger der Preis. Bis Ende Juni 2020 wolle man 90 Prozent der in 13 Ländern vertretenen Adagio Aparthotels wieder öffnen.

Dabei trafen die weltweiten Corona-Maßnahmen auch die Aparthotel-Marke schwer: Fast 75 Prozent der weltweiten Standorte mussten geschlossen werden, berichtet Malak. Nur 28 von 116 lieben offen. „Viele Neuprojekte haben wir für den Moment gestoppt und werden mittel- und langfristige Projekte neu priorisieren.“

Erfolgreiches Geschäftsmodell

Trotzdem ist man von dem Erfolg des Geschäftsmodells in der aktuellen Situation überzeugt, denn: „Die Nutzung des Aparthotels trifft unseren Zeitgeist ziemlich genau – unsere Stärke liegt in unserer Differenzierung: Küche, Platz, Langzeitrabatte, Sicherheit und Unterstützung des gesamten Teams“, erklärt Malak. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer sei bei Adagio viel länger als in der traditionellen Hotellerie, was gleichzeitig auch eine höhere Belegungsrate für das gesamte Jahr bedeute. Dadurch, dass die Zielgruppe beinahe zu gleichen Teilen aus Geschäfts- (60 Prozent) und Freizeitreisenden (40 Prozent) bestehe, könne ein eventueller Verlust von Privat-Gästen durch Reisebeschränkungen mit Geschäftsreisende und Langzeit-Gästen aufgefangen werden. „Gleichzeitig können wir unsere laufenden Kosten gleicherweise geringhalten, was es uns ermöglicht, schnell rentabel zu arbeiten und attraktiv für solide Investoren zu bleiben.“

Ehrgeizige Zukunftspläne

Die optimistische Einschätzung der Rentabilität hat zur Folge, dass auch die Expansion der Adagio Aparthotels vorangetrieben wird – und das in deutlichem Ausmaß. So plant die Accor-Marke, die Zahl der bislang 116 Aparthotels bis 2023 nahezu zu verdoppeln, auf 220 Häuser. „Viele der zukünftigen Projekte werden gerade unterschrieben oder befinden sich bereits in der Umsetzung. Wir schauen trotz aller Neuerungen zuversichtlich in die Zukunft“, sagt der Adagio-CEO abschließend.
(Accor/KP)

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