Marktanalyse

Nachfrage nach Serviced Apartments steigt

Hotelzimmer in weiß gehalten und mit orangenen Highlights
Nicht nur bei Geschäftsreisenden werden Serviced Apartments immer beliebt, auch Studenten und Freizeitreisenden schätzen die Atmosphäre einer Privatwohnung. (Foto: © Fabian/stock.adobe.com)
Unter Berufspendlern werden Serviced Apartment immer beliebter. Die Corona-Pandemie hat diesen Trend nur verstärkt. Bis 2022 sollen daher 16.900 neue Wohneinheit entstehen.
Montag, 01.02.2021, 08:38 Uhr, Autor: Natalie Ziebolz

Trotz Beginn der Corona-Pandemie lag die Zahl der Arbeitnehmer in Deutschland, die über Bundesländergrenzen hinweg zur Arbeit pendeln, im ersten Halbjahr 2020 auf Rekordniveau. Laut den Daten der Bundesagentur für Arbeit gab es 3,4 Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, die ihren Arbeitsort nicht in dem Bundesland hatten, in dem sie wohnten. Das ermittelte der Immobilien-Projektenentwickler pantera AG aus den amtlichen Zahlen. Zum Vergleich: Vor 20 Jahren gehörten erst rund zwei Millionen Arbeitnehmer zu dieser Pendler-Gruppe. „Wer als Beschäftigter so weite Strecken pendelt, braucht eine Unterkunft für längere Zeiträume außerhalb des Wohnorts. Hotels sind dafür vielen aber zu teuer oder auch zu unpersönlich“, erklärt Michael Ries, Vorstand der pantera AG. „Serviced Apartments, die genau diesem Bedarf entsprechen, werden daher weiterhin eine rasant steigende Nachfrage erleben.“

Tatsächlich zählt der „Marktreport Serviced Apartments“, der von der Plattform Apartmentservice in Berlin herausgegeben wird, bundesweit erst 33.900 Mikroapartments für sogenannte Longstay-Aufenthalte. Sie sind verteilt auf 631 Häuser. Bis 2022 werden laut Report nur 16.900 neue Einheiten erwartet. „Wenn aber nur ein Bruchteil der Berufspendler solche Unterkünfte über Landesgrenzen nutzt, wären dadurch schon alle neuen Kapazitäten komplett weg“, rechnet Ries vor.

„Die Pandemie hat den Trend zu neuen Übernachtungs-Präferenzen weiter verstärkt“

Die Nachfrage der Reisenden verlagert sich nachweislich immer mehr zu Serviced Apartments. Das beweisen die Auslastungszahlen der vergangenen Monate. So waren selbst auf dem Höhepunkt der Reisebeschränkungen immer noch ein Drittel der bundesweit rund 30.000 Serviced Apartments belegt, wie die Plattform Apartmentservice berichtet. Ganz anders war dagegen die Situation in klassischen Hotels mit hohen Leerständen. „Die Corona-Pandemie hat den bereits klaren Trend zu neuen Übernachtungs-Präferenzen weiter verstärkt“, erklärt Michael Ries. Denn eine in fast allen Objekten integrierte Küche ermöglicht den Reisenden die Selbstversorgung und erleichtert Social Distancing. Größe, Ausstattung sowie angebotene Dienstleistungen sind weitere optimale Voraussetzungen. „Gerade auch die in Serviced Apartments mögliche Individualität und Wohnlichkeit ist jetzt gefragt“, so Ries: „Viele werden solche Unterkünfte auch bevorzugen, wenn sich die Pandemie-Lage etwa durch die gestartete Impfkampagne wieder normalisiert.“

Bei Studenten und Freizeitreisenden immer beliebter

Neben den Berufspendlern gibt es zudem weitere wachsende Zielgruppen. So werden Serviced Apartments laut „Marktreport“ neben Geschäftsreisenden zunehmend auch von Studenten und Freizeitreisenden genutzt. „Die Merkmale ´Wohnlichkeit` und ´Individualität` sowie der flexible Service bei geringeren Preisen als im Hotel bleiben Alleinstellungsmerkmale von Serviced Apartments“, lautet das Resümee des Marktreports.

„Bieten sie die Atmosphäre einer Privatwohnung“

„Die Unterkünfte liegen für Nutzer preislich etwa ein Drittel günstiger als Hotels“, erklärt Michael Ries. „Zugleich bieten sie aber die Atmosphäre einer Privatwohnung, inklusive möglicher Dienstleistungen wie etwa Einkaufsdienste sowie Wäsche- oder Reinigungsservices.“ Auch um Wünsche wie begehrte Tickets für Konzerte oder Events kümmert sich ein Concierge-Team. Ries: „Vor allem in wirtschaftsstarken Städten, die oft das Ziel der Fernpendler sind, ist das Angebot an solchen Unterkünften sehr viel niedriger als der Bedarf.“

(Pantera AG/NZ)

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