Neue Kriterien für Hotelsterne
Zehn Jahre nach seiner Gründung traf sich der Vorstand der Hotelstars Union (HSU) vergangene Woche in Helsinki, um zukünftige strategische Herausforderungen zu diskutieren. Ein Thema war dabei auch eine künftige Neuausrichtung der Sterneklassifizierung, die alle fünf bis sechs Jahre stattfindet. „Wir haben sehr intensiv daran gearbeitet und konnten nun den neuen vorläufigen Kriterienkatalog annehmen“, berichtete Susanne Kraus-Winkler, Obfrau des Fachverbandes Hotellerie in der Wirtschaftskammer Österreich (WKO). Der Katalog wird nun einer gründlichen Testphase unterzogen, um sicherzustellen, dass alle Anforderungen den Erwartungen entsprechen.
Das Ergebnis soll ein modernes und flexibles System sein, das sich auf die Funktion hinter jedem Kriterium und nicht nur auf die Hardware konzentriert. Einige der neuen Kriterien:
- An der Rezeption muss etwa nicht mehr unbedingt eine Person physisch anwesend sein, sie kann auch nur telefonisch erreichbar sein.
- Künftig müssen auch Drei-Sterne-Hotels internationale Fernsehkanäle anbieten – bis dato war das nur im Vier- und Fünf-Sterne-Bereich zwingend vorgeschrieben.
- Mit einem täglichen Restaurant-Angebot sollen nur noch Fünf-Sterne-Betriebe aufwarten müssen. Wobei hier ein unmittelbar in der Nähe des Hotels gelegenes Restaurant mit Zimmerrechnungsfunktion auch schon genügen soll.
- Bargeldloses Bezahlen und WLAN sollen künftig in allen Sternekategorien verpflichtend sein.
- Wert gelegt wird auch auf Umwelt- und Nachhaltigkeitsaspekte. So soll es etwa Extrapunkte für Ladestationen für Elektroautos oder –räder geben.
Höhere Transparenz
Die neuen Kriterien, die von 270 auf 250 Positionen reduziert wurden, gelten ab dem 1. Januar 2020, wobei die Mitgliedstaaten Zeit haben, den Katalog spätestens bis zum 1. Januar 2021 umzusetzen. „Wir haben das System nicht nur modernisiert und vereinfacht, sondern vor allem auch für neue Hotelkonzepte geöffnet. Darüber hinaus wurde die nötige Flexibilität für die neuen Technologien rund um Telefonie und digitale Services geschaffen. Ein weiteres Anliegen für uns war natürlich auch für Gäste und Hoteliers die Transparenz des Klassifizierungssystems zu erhöhen“, so Kraus-Winkler abschließend.