Engagement

Relais & Châteaux erzielt Fortschritte bei fast allen Nachhaltigkeitszielen

Koch beim Ernten
Relais & Châteaux hat seinen zweiten Nachhaltigkeitsbericht veröffentlicht und vermeldet Fortschritte bei den meisten Indikatoren. (Foto: © Relais & Châteaux)
Aller guten Dinge sind 15: Relais & Châteaux hat seinen zweiten Nachhaltigkeitsreport veröffentlicht. Darin setzt sich die Vereinigung 15 neue, konkrete Ziele für Umweltschutz, nachhaltige Küche sowie soziales und gesellschaftliches Empowerment. Gleichzeitig zeigt die neue Ausgabe positive Entwicklungen bei fast allen Indikatoren und Kernzielen der Vereinigung.
Mittwoch, 31.07.2024, 14:34 Uhr, Autor:Sarah Kleinen

„Der Weg, den wir einschlagen, wird uns allen viel abverlangen, zumal jedes unserer Mitglieder mit unterschiedlichen Prioritäten und jeweils eigenen lokalen Herausforderungen konfrontiert ist. Nachhaltigkeit hat nicht überall auf der Welt den gleichen Stellenwert. Ich bin jedoch fest davon überzeugt, dass wir unser Ziel erreichen werden“, sagt Laurent Gardinier, Präsident Relais & Châteaux. 

Im Zuge der zweiten Edition des Nachhaltigkeitsberichts kündigt Relais & Châteaux die Bildung einer Nachhaltigkeitskommission an. Sie besteht aus Mitgliedern der Vereinigung, die von Präsident Laurent Gardinier ausgewählt wurden, und soll dem Aktionsplan für mehr Nachhaltigkeit noch mehr Kraft verleihen.

Die Nachhaltigkeitskommission besteht aus sieben internationalen Relais & Châteaux-Mitgliedern, die aufgrund ihres Fachwissens in verschiedenen Bereichen der Umweltverantwortung ausgewählt wurden:

  • Aggie Banda, Royal Chundu – Luxury Zambezi Lodges in Sambia
  • Mauro Colagreco, Restaurant Mirazur in Frankreich
  • Malik Fernando, Resplendent Ceylon in Sri Lanka
  • Vittoria Ferragamo, Il Borro in Italien
  • Derek Joubert, Great Plains Conservation in Kenia und in Botswana
  • Charles McDiarmid, Wickaninnish Inn in Kanada
  • Marie-Hélène ‘Petit’ Miribel, Sol y Luna in Peru

Die Vereinigung, der 580 unabhängige Hotels und Restaurants angehören, setzt sich seit fast 15 Jahren für einen verantwortungsbewussten Tourismus sowie für eine nachhaltige Küche ein. Relais & Châteaux ist mit den Folgen der Klimaerwärmung, den Herausforderungen der Biodiversität und der Problematik der Mitarbeitergewinnung konfrontiert. Die Vereinigung hat deshalb ihre Aktivitäten noch ehrgeiziger ausgerichtet, wobei die Mitglieder in ihrem Nachhaltigkeitsbericht 2022-2023 (Bezugsjahr 2022) auf gemeinsame Ziele eingeschworen werden.

Fortschritte bei den meisten Indikatoren

Die Vereinigung hat sich 15 Kernziele gesetzt, die drei Schwerpunktbereiche abdecken: Umweltschutz und Bekämpfung der globalen Erwärmung, nachhaltige Küche und soziales und Gesellschaftliches Empowerment. 

Der jüngste Bericht zeigt, dass die Vereinigung ihre Vorgaben erreicht hat bzw. in zwölf dieser Kernziele (80 Prozent) Fortschritte verzeichnen kann. Die Ziele sind Teil einer Nachhaltigkeitsstrategie, die sich auf 90 Indikatoren stützt, die anhand der von den Mitgliedshäusern von Relais & Châteaux jährlich bereitgestellten Daten gemessen und dann von der Umweltberatungsfirma Solinnen validiert und analysiert werden. Der Nachhaltigkeitsbericht 2022-2023 zeigt Fortschritte bei 51 Prozent aller Indikatoren, 17 Prozent der Indikatoren sind stabil geblieben.

Der zweite Bericht zeigt auch einen Anstieg bei der Beteiligung der Mitgliedshäuser: 346 Mitglieder (63 Prozent der Vereinigung) beantworteten den Nachhaltigkeitsfragebogen. Im ersten Jahr waren es nur 283 Mitgliedshäuser im – ein Anstieg von 22 Prozent.
 
Relais & Châteaux hat nicht nur beim Umweltschutz Fortschritte erzielt, sondern auch in Bezug auf die sozialen und gesellschaftlichen Themen. Dies zeugt vom Engagement der Mitglieder für ein ehrgeiziges, gemeinsames Ziel.

Neue Strategie, die noch 2024 kommen soll

Der nachhaltige Wandel von Relais & Châteaux wird noch ehrgeiziger: Die Vereinigung feiert ihr 70-jähriges Bestehen und stellt sich den neuen Herausforderungen der Zukunft.

Im November 2024 wird sie eine neue Vision vorstellen, in der die 20 Verpflichtungen der Vereinigung für eine bessere Welt durch Esskultur und Gastfreundschaft beschrieben werden. Gleichzeitig markiert das Jahr das zehnjährige Bestehen des ersten Manifests.
 
Präsident Laurent Gardinier will sich zusammen mit seiner neu gegründeten Nachhaltigkeitskommission noch intensiver mit sozialen und ökologischen Fragen befassen und die Mitgliedshäuser bei der Umsetzung von individuellen Veränderungen noch stärker unterstützen. 

 
Mauro Colagreco, Vizepräsident Relais & Châteaux, Chefkoch, betont: „Wir Küchenchefs müssen unseren Energie- und Wasserverbrauch senken und den gesamten Abfallkreislauf überdenken. Es besteht dringender Handlungsbedarf.“

Die 15 Ziele von Relais & Châteaux

Umweltschutz

Energie

1. Prozentsatz der Häuser, die eine CO2-Bilanz ihrer Aktivitäten oder eines Teils davon erstellt haben.
•    50 Prozent bis 2025
•    100 Prozent bis 2030

2. Prozentsatz der Häuser, die ihren durchschnittlichen jährlichen Energieverbrauch in Kilowattstunden (kWh) messen und einen Aktionsplan eingeführt haben, um den Verbrauch innerhalb der kommenden zwei Jahre zu senken.
•    100 Prozent bis 2025

3. Prozentsatz der vor Ort erzeugten erneuerbaren Energie (Solar-, Wind-, geothermische Energie usw.).
•    10 Prozent bis 2025
•    25 Prozent bis 2030

Wasser

4. Prozentsatz der Häuser, die ihren Wasserverbrauch überwachen und einen Aktionsplan zur Senkung des Wasserverbrauchs innerhalb eines Jahres festgelegt haben.
•    100 Prozent bis 2025

Biodiversität

5. Prozentsatz der Häuser, die einige ihrer Naturräume (Wälder, Forste, Teiche usw.) so bewirtschaften, dass die biologische Vielfalt bewahrt wird.
•    100 Prozent bis 2025

Nachhaltige Beschaffung

6. Prozentsatz der Häuser, die (a) keine Einweg-Kunststoff-Produkte mehr im Bad und (b) keine Einweg-Kunststoff-Strohhalme, -Flaschen und -Becher mehr im gesamten Anwesen haben.
•    100 Prozent bis 2025

Nachhaltige Küche

Gesunde und nachhaltige Lebensmittel

7. Während 95 Prozent des Gemüses biologisch, lokal oder saisonal sind (2021 waren es 89 Prozent), möchte die Vereinigung den Prozentsatz des Gemüses messen, das alle drei Kriterien zusammen erfüllt. Prozentsatz von biologischem, lokalem und saisonalem Gemüse bezogen auf alle Produkte, die in den Häusern serviert werden.
•    50 Prozent bis 2025
•    100 Prozent bis 2030

8. Prozentsatz der Häuser, die verlangen und überprüfen, dass ihre Landwirte/Erzeuger und Lieferanten die „fünf Grundfreiheiten“ für das Wohlergehen von Landtieren der Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE) einhalten.
•    100 Prozent bis 2025

Lebensmittelabfälle

9. Prozentsatz der Häuser, in denen Lebensmittelabfälle getrennt gesammelt und auf dem Gelände oder außerhalb des Geländes kompostiert werden.
•    75 Prozent bis 2025
•    100 Prozent bis 2030

Soziales und gesellschaftliches Empowerment

Attraktivität des Arbeitsplatzes


10. Prozentsatz der Frauen unter den zehn Spitzengehältern.
•    50 Prozent bis 2030

11. Prozentsatz der Häuser mit einer Gleichstellungs-, Diversitäts- und Inklusionspolitik.
•    100 Prozent bis 2025

12. Prozentsatz der Häuser, die eine gezielte Schulung zur Gleichstellungs-, Diversitäts- und Inklusionspolitik durchgeführt haben
•    100 Prozent bis 2025

13. Prozentsatz der Häuser, die ihren Mitarbeitern eine gesunde und ausgewogene Verpflegung anbieten.
•    90 Prozent bis 2030

Lokale Aktivitäten


14. Prozentsatz der Häuser, die lokale Betriebe unterstützen, die sich sozial oder ökologisch engagieren.
•    90 Prozent bis 2030

Geotourismus

15. Prozentsatz der Häuser, die Initiativen ergreifen, um die geografische und kulturelle Erhaltung ihrer Region zu unterstützen, und die ihre Gäste für diese Maßnahmen sensibilisieren bzw. sie in diese einbeziehen.
•    65Prozent bis 2030

(Relais & Châteaux/SAKL)

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