Saarbrücken befürchtet Hotel-Krieg
Dass in der Saarländischen Landeshauptstadt Saarbrücken in kürzester Zeit immer mehr Hotels eröffnen, löst gespaltene Meinungen aus, wie aktuell der Pfälzische Merkur berichtet. Während die städtische Wirtschaftsförderung sich freue und von einer nie dagewesenen Dynamik spräche, sehe der Dehoga dieses rasante Wachstum mit gemischten Gefühlen. Gudrun Pink, Präsidentin des Dehoga Saar, wies dem Bericht zufolge darauf hin, dass es eine immense Lücke zwischen dem rasch zunehmenden Bettenangebot und den tatsächlichen Besuchern der Stadt gäbe, die dieselbigen benötigen. Ihr zufolge würden enorme Überkapazitäten entstehen und bis zum Jahre 2021 eine Angebotsausweitung von rund 50 Prozent stattfinden.
„Der Konkurrenzkampf wird über den Preis laufen!“
Zu dem in diesem Jahr errichteten Fourside Hotel und dem Holiday Inn Express werden in absehbarer Zeit noch das Intercity und ein weiteres Gästehaus gegenüber der Europagalerie hinzukommen. Pink befürchte nun, dass es einen massiven Verdrängungswettbewerb der alteingesessenen inhabergeführten Privathotels geben könnte. „Der Konkurrenzkampf wird über den Preis laufen“, prophezeit die Dehoga-Präsidentin alarmiert. „Das hat sich in anderen Großstädten gezeigt, in denen der Hotelboom früher ankam.“ In Düsseldorf oder Köln habe der Preisverfall bereits begonnen, wie Pink weiter berichtet. Hinzukomme, das inoffiziell noch von drei weiteren Neubauprojekten berichtet wird, die die Stadt zwar nicht bestätigen, aber auch nicht wegleugnen würde.
„Die Branche ist unruhig“
Ein Grund, weshalb ausgerechnet die Stadt Saarbrücken ins Visier der Hotelinvestoren gerückt ist, liegt sicherlich am geplanten Kongress-Centrum, welches allerdings erst in einigen Jahren seine Tore öffnet. „Die Branche ist unruhig“, sagt etwa die Leiterin der Tourismuszentrale Saar, Birgit Grauvogel, gegenüber dem Pfälzischen Merkur, versucht aber dennoch positiv in die Zukunft zu blicken. „Bei größeren Tagungen kam es in der Vergangenheit zu Hotelzimmer-Engpässen, diese Lücke ist nun geschlossen. Jetzt heißt die Aufgabe, neue Reiseanlässe zu schaffen. Ich sehe hier auch den Einzelhandel in der Pflicht, denn er schöpft etwa 45 Prozent des Geldes ab, das jeder Tourist im Land lässt.“ (pfaelzischer-merkur.de/TH)