„Schlaf gut!“ – Wie Hotels den Tag des Schlafes für sich nutzen können
Am längsten Tag des Jahres findet – scheinbar paradox – der „Tag des Schlafes“ statt. Seit über 25 Jahren ruft die Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin mit diesem Aktionstag zur Achtsamkeit auf. Das Motto 2025 lautet „Der Wert von Schlaf“ und stellt die Bedeutung erholsamer Nächte auf eine Stufe mit Grundbedürfnissen wie Ernährung oder Bewegung.
Grund genug für die HOGAPAGE-Redaktion, sich umzuhören: Wie können Hotels diesen besonderen Tag nutzen? Welche Angebote sind sinnvoll? Und was funktioniert in der Kommunikation? Drei Hotelmarketing-Expertinnen teilen ihre Einblicke.
Mehr als Betten: Schlaf als Markenerlebnis
„Hotels sind wortwörtlich Orte des Schlafs, also warum nicht genau das einmal ins Rampenlicht stellen?“, so Jessica Uherek, Gründerin von JMC Hotelmarketing. Sie sieht im Aktionstag eine starke Chance, um über kreative Maßnahmen Reichweite, Aufmerksamkeit und Verbindung zur Community aufzubauen: „Schlaf ist nicht nur ein Service, sondern ein Versprechen an die Lebensqualität der Gäste.“
Auch Jule Jördis Bandow von der Hotelmarketing Gruppe betont den Wandel: „Schlafqualität wird für viele Reisende zunehmend zum Entscheidungskriterium – und zum Symbol für Achtsamkeit, Gesundheit und Lebensqualität.“
Wie kann der Tag des Schlafes konkret im Hotelalltag aussehen? Die Expertinnen sind sich einig: Schon kleine Ideen entfalten große Wirkung. Hier eine Auswahl an Vorschlägen:
- Sleep-Welcome-Kits mit Lavendelspray, Schlafmaske und Einschlaf-Playlist
- „Sleep Like a Star“-Paket mit Pillow-Menü, Aromatherapie und Late-Check-out
- Schlaf-Goodie-Bags mit Duftkerze oder hochwertiger Augenmaske
- Schlafbar statt Minibar mit Tee, Schokolade & Melatonin-Kaugummi
- Schlummer-Frühstück für Langschläfer
- Schlaf-Workshops & Coachings, z. B. zu Schlafhygiene oder -gesundheit
Jessica Uherek empfiehlt zudem, aktiv mit den Gästen ins Gespräch zu kommen: „Einfach fragen: Was bedeutet guter Schlaf für Sie? Daraus entsteht authentischer Content.“
Inszenierung mit Charme & Storytelling
Die passende Kommunikation ist essenziell. Cathrin Diekmann, COO von Tourismusexperten, sieht im Aktionstag einen perfekten Aufhänger für emotionales Storytelling: „Das Hotel als Oase der Erholung – das lässt sich medial hervorragend aufgreifen.“
Konkrete Maßnahmen reichen von Social-Media-Reels mit Housekeeping-Einblicken über Gewinnspiele rund ums Einschlafritual bis hin zu Blogartikeln und saisonalen Sleep-Specials auf der Hotelwebseite. Auch ein Newsletter zur Bewerbung der Angebote sollte laut Diekmann nicht fehlen.
Einige Hotels gehen mit gutem Beispiel voran: So stellte das Hotel Sensoria Dolomites seinen Fokus auf Regeneration in den Mittelpunkt, während das Bio-Hotel Eggensberger eine eigene „Schlafgesundheit“-Zimmerlinie entwickelte.
Diekmann berichtet außerdem vom Wellnesshotel Staudacherhof: „Hier haben wir den Tag des Schlafes erfolgreich über Social Media gespielt – mit einem humorvollen, aber stimmungsvollen Post zur Schlafqualität. Das kam sehr gut an.“
Fazit: Der Tag als Impuls – nicht nur für eine Nacht
Der 21. Juni kann der Türöffner sein – zu einem ganzjährigen Schlafkonzept, das Gäste begeistert. „Wer Schlaf nicht nur als Service, sondern als emotionale Erfahrung denkt, schafft bleibende Erholung“, bringt es Jule Jördis Bandow auf den Punkt.
Hotels jeder Größe können den Tag nutzen, um mit Kreativität, Nähe und echten Erlebnissen zu punkten – im Haus und online. Schlaf ist eben mehr als nur ein Bett.
Danke an unsere Interviewpartnerinnen für die aufschlussreichen Antworten:
- Jessica Uherek (Gründerin JMC Hotelmarketing)
- Jule Jördis Bandow (Hotelmarketing Gruppe GmbH)
- Cathrin Diekmann (COO Tourismusexperten)
(Uherek/Bandow/Diekmann/SAHO)