KMW-Buchungsanalyse

So wird der Winter für die Hotellerie

Pärchen betritt Händchen haltend ein Hotelzimmer
Das Kurzreiseportal kurz-mal-weg.de stellt den zweiten Teil seiner Buchungsanalyse für den Winter 2021/2022 vor. (Foto: ©kurz-mal-weg.de)
Kurzfristig, länger und gerne in der Stadt – laut einer Buchungsanalyse eines Online-Reiseportals profitiert die Stadthotellerie im Winter vom Nachholbedarf der Menschen. Die Gäste greifen dabei auch weiterhin tiefer in die Taschen.
Dienstag, 21.09.2021, 08:54 Uhr, Autor: Natalie Ziebolz

Das Kurzreise-Portal kurz-mal-weg.de (KMW) wagt eine Prognose für den Winter. Die Stadthotellerie könnte dabei profitieren: „Wir erkennen einen starken Trend hin zu Städtereisen. Die Menschen haben einen starken Nachholbedarf nach Kurzurlauben mit einem breiten Kultur- und Sightseeing-Charakter“, erklärt Stephan Kloss, Geschäftsführer von kurz-mal-weg.de. Für Hotels in dieser Kategorie ergibt sich somit die Chance, von der nach wie vor starken Inlandsnachfrage zu profitieren und einen Teil des noch immer ausfallenden Corporate- und MICE-Business zu kompensieren. Bisher kletterte der Buchungsanteil von Unterkünften in Klein- und Großstädten am Gesamtumsatz des Arrangement-Anbieters von 21 Prozent im Mai auf 44 Prozent im August.

Kurzfristige Buchungen nehmen zu

Während des letzten Winters und Frühjahrs durften sich Hotels noch über gut planbare Langfristbuchungen freuen, zuletzt überwogen aber Kurzfristbuchungen. So entschieden sich im Winter 2020/2021 noch rund 90 Prozent der Kunden dafür, ihren Urlaub mit 90 Tagen oder mehr Buchungsvorlauf zu buchen, im Mai waren es noch 45 Prozent und in den letzten Monaten nur noch rund acht Prozent. Laut KMW ergibt sich dementsprechend in den kommenden Monaten für Hoteliers die Chance, unentschlossene und unsichere Urlaubswillige von einem erneuten Urlaub im eigenen Land zu überzeugen. Hotels sollten dies beim Yielding berücksichtigen und die Kaufentscheidung des Kunden durch flexible Stornierungsbedingungen unterstützen.

Menschen geben noch mehr Geld für Reisen aus

Buchten Kunden in 2019 noch Reisen mit einem Wert von durchschnittlich 307 Euro, lag dieser im Sommer 2021 bei rund 500 Euro. Bedingt durch das Ende der Sommerurlaubssaison und der damit verbundenen vermehrten Zunahme an Kurzreisebuchungen, sinkt der durchschnittliche Buchungswarenkorb aktuell wieder, der RevPAR bleibt aber mit rund 155 Euro stabil – das sind rund 20 Prozent über 2019.

Trend zu „einfachen Dingen“ bekommt Gegentrend

Als Arrangement-Anbieter stehen bei KMW traditionell Angebote zu Themen wie Wellness, Thermenbesuche oder Freizeitparks im Fokus der Kundennachfrage. Im Laufe der Pandemie rückten aber zunehmend Outdoor-Themen wie Wandern, Radfahren oder beispielsweise eigenständige Städte-Entdeckungstouren in den Fokus. KMW glaubt, dass sich diese Entwicklung fortsetzt, sieht aber auch einen Gegentrend. Stephan Kloss: „Wir sehen einen großen Nachholbedarf nach Reisen, bei denen Thermenbesuche, Freizeitparks, Zoobesuche oder Events im Vordergrund stehen. Die Menschen mussten insbesondere bei diesen Themen lange Zeit Einschränkungen hinnehmen und möchten diese jetzt in ihren nächsten Kurzurlaub integrieren.“

KMW-Buchungsanalyse Teil zwei – Fazit

Beim Fazit für die zukünftige Auslastung deutschlandweiter Hotelbetriebe bleibt Stephan Kloss optimistisch: „Vieles steht und fällt sicherlich mit der pandemischen Entwicklung. Aktuell sehen wir aber wenig Anzeichen für einen erneuten Lockdown, dafür aber eine robuste Nachfrage und eine nach wie vor große Reiselust. Das Interesse nach Inlandsurlaub wird unserer Meinung nach im Sommer 2022 abnehmen, weshalb es jetzt umso wichtiger ist, frühzeitig Belegung zu schaffen und somit nicht kurzfristig in Preiskämpfe zu geraten.“

(KMW/NZ)

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