Stabile Entwicklung im Serviced-Apartment-Markt
„So herausfordernd die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für viele im letzten Jahr waren, die Stimmung ist mit Blick auf stabile Zahlen im gesamten Serviced-Apartment-Segment in Deutschland wieder gestiegen “, sagt Anett Gregorius, Gründerin und Inhaberin von Apartmentservice, die den Marktreport seit 2011 herausgibt.
Laut dem aktuellen Marktreport von Apartmentservice lag die durchschnittliche Jahresauslastung mit 81 Prozent ähnlich wie im Vorjahr (82 Prozent). Die durchschnittliche Tagesrate (ADR) stieg auf 91 Euro an – seit dem Start der Marktbefragung 2011 war sie damit noch nie so hoch wie im Jahr 2024.
Dafür sorgten bei den beiden Betriebsmodellen vor allem die Aparthotels mit einem Jahres-Rekordwert, während die Serviced Apartmentbetriebe trotz Shortstay eine durchschnittliche Jahres-ADR knapp unter dem Niveau von 2019 generierten. Insgesamt sank die durchschnittliche Aufenthaltsdauer auf neun Nächte.
„Mit Blick auf die Raten konnten im Vorjahr in den Serviced Apartmenthäusern die gewachsenen Kurzzeitaufenthalte die gesunkene Geschäftsreisezahl besser ausgleichen“, erklärt Anett Gregorius.
Zufriedenheit bei den Betreibern
Insgesamt zieht die Branche aber eine positive Bilanz. So gaben 93 Prozent der befragten Betreiber Anfang 2025 an, „positiv“ und „sehr positiv“ auf die wirtschaftliche Situation ihres Hauses zu blicken – zwölf Monate zuvor waren es nur 73 Prozent gewesen. Auch die Marktentwicklung am eigenen Standort schätzten Anfang dieses Jahres 87 Prozent als „positiv“ oder „sehr positiv“ ein.
Demgegenüber steht der Blick auf die Entwicklung für den Gesamtmarkt Deutschland: Mit 61 Prozent „positiven“ und „sehr positiven“ Nennungen (Anfang 2024: 83 Prozent) und mit 37 Prozent „neutralen“ zeigten sich die Betreiber bei dieser Frage sehr viel verhaltener.
Wieder mehr Wachstum
Aktuell zählt der Serviced-Apartment-Markt in Deutschland rund 55.200 Einheiten in gut 1.000 Häusern mit mindestens 15 Einheiten (Stand: Mai 2025). 42 Prozent davon befinden sich in den Top-4-Standorten Berlin, München, Frankfurt und Hamburg. Zugleich bestehe nach wie vor ein großes Interesse für B-, C- wie auch D-Destinationen.
Die meisten Einheiten in Deutschland stellen weiterhin die Adina Hotels. Auf Platz 2 haben sich in den letzten Monaten die WMM Hotels geschoben, die seit Jahren rasant in Modulbauweise wachsen und damit an den Living Hotels vorbeigezogen sind.
„Betreiber wie Numa, Limehome, Novum Hospitality, Ipartment, Stayery oder i Live (Rioca) drängen zugleich mit ihren stetig wachsenden Pipelines weiter an die Spitze und werden die Kräfteverhältnisse im noch jungen Segment absehbar verändern“, so die Apartmentservice-Inhaberin. Das Wachstum mit neuen Projekten liege aktuell im gesamten Segment bei knapp 28 Prozent bis Ende des Jahres 2028, womit der letztjährige Pipeline-Knick aufgehoben sei.
„Generell sehen wir derzeit aber kaum neue Marken. Vielmehr hat sich der Wettbewerb mit dem klassischen Hotelzimmerangebot weiter gefestigt, das Selbstbewusstsein im Segment ist diesbezüglich gestiegen “, so Anett Gregorius. Hinzu käme weiterhin die Problemlöserrolle von Serviced Apartments in angespannten Wohnungsmärkten mit der Möglichkeit zu Longstay-Aufenthalten bis sechs Monaten. „Mit dieser breiten Nachfrage-Range können Serviced Apartments weiter flexibel punkten“, ergänzt Gregorius.
(Apartmentservice/SAKL)