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Netzwerk Kulinarik will Appetit auf Regionalität machen

Mann und Frau essen in Restaurant
© APA/ROBERT JAEGER
Österreich kann mehr als nur Wiener Schnitzel und Apfelstrudel, ist sich Ferdinand Maier, Präsident des Netzwerkes „Kulinarisches Erbe Österreich“, sicher. Gemeinsam mit Minister Andrä Rupprechter präsentierte er jetzt das Netzwerk Kulinarik, das Österreichs Weg zur Weltspitze ebnen soll.
Dienstag, 06.12.2016, 11:26 Uhr, Autor: Clemens Kriegelstein

Die österreichische Küche ist stark beeinflusst von den Kronländern während der K.u.K.-Zeit. Diese Einflüsse, beispielsweise der Erdäpfelschmarren oder das Gulasch, sind bis heute vorhanden und können laut Historikerin Ingrid Haslinger „neuen Schwung in die Küche bringen“. Köstlichkeiten abseits vom bekannten Kaiserschmarren sollen mehr Aufmerksamkeit bekommen. „Ich glaube, gerade das kleine, von der Monarchie übrig gebliebene Österreich ist charakterisiert durch die starken Wurzeln zu den Regionen“, sagte Rupprechter bei der Veranstaltung im Wiener Schloss Schönbrunn. „Sie geben uns Identität und Authentizität.“ Weg von den nationalen Grenzen, hin zur Besinnung auf (Genuss-)Regionen, darin sehe er die Zukunft. Eine solche Region ist beispielsweise der Alpenraum, der mit 2.000 Käsesorten mehr als ganz Frankreich habe, erläuterte Kulinarik-Fachmann Dominik Flammer.

Wichtig für die Kulinarik ist auch der Tourismus, entfallen doch rund 30 Prozent aller Urlaubsausgaben in Österreich auf Essen und Trinken, betonte Petra Stolba, Geschäftsführerin der Österreich Werbung. Derzeit sei die Küche Österreichs noch nicht entscheidend für die Wahl des Urlaubszieles, im Gegensatz zu Ländern wie Italien und Frankreich, die sehr wohl wegen den kulinarischen Gaumenfreuden besucht werden. Das müsse sich ändern, befand Stolba, Innovation sei gefragt.

Das Netzwerk Kulinarik soll bestehende Initiativen und Aktivitäten in Landwirtschaft, Gastronomie, Gemeinschaftsverpflegung und Tourismus bündeln und verbessern. Die Leistung von Produzenten, Verarbeitern und Gastronomie in den Regionen soll für Gäste und Konsumenten stärker sichtbar gemacht werden. Als Beispiel für qualitative, heimische Produkte wurde das Unternehmen „Wildkultur Fisch“ der Österreichischen Bundesforste genannt. Hier werden hochwertige Forellen und Saiblinge gezüchtet. Aufgrund des kalten Beckenwassers wachsen die Fische im Winter allerdings sehr langsam und brauchen etwa dreimal so lang, Schlachtgröße zu erreichen als gewöhnliche Zuchtfische.

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