Düstere Zeiten für Basels Gastgewerbe
Das Entsetzen war einigermaßen groß, als vergangenes Jahr die Cebit, eine der weltweit größten Messen für Informationstechnik, nach über 30 Jahren ihre Tore dauerhaft schloss. Gründe waren (ironischerweise) die zunehmende Digitalisierung, denn Unternehmer präsentierten ihre Produktneuheiten häufig zuvor schon online, und mangelnde Besucherzahlen. Mit diesen Entwicklungen haben Messeveranstalter aber branchenübergreifend zu kämpfen. So auch jene der derzeit stattfindenden Baselworld, der internationalen Uhren- und Schmuckmesse im Schweizerischen Basel, wie die Badische Zeitung berichtet. Die rückläufigen Besucherzahlen machen sich auch in leeren Hotelzimmern bemerkbar – und darunter leiden ansässige Hoteliers und Gastronomen gleichermaßen.
Von leiser Hoffnung und neuen Chancen
Denn nicht nur ist das Messegeschäft schwierig und veranlasste die Veranstalter der Baselworld, die Messe seit 2018 um zwei Tage zu verkürzen, sondern auch die Übernachtungsgäste seien, wie in der Badischen Zeitung zu lesen, immer weniger bereit, die entsprechend angehobenen Preise zu Messezeiten zu zahlen. Noch sei man bei der Basler Hotelier-Vereinigung (BHV) aber leise optimistisch. Präsident Felix Hauser hoffe, dass die Messe mit ihrem seit 2018 neu an Bord geholten Chef Michel Loris-Melikoff nach dem Übergangsjahr 2019 ab 2020 wieder neue Fahrt aufnimmt. Dagegen hätten Hotels, die mit ihrer Lage zu weit von der Messe entfernt liegen, die Baselword bereits abgeschrieben. Denn zum Konzept der Basler Restrukturierung gehörte auch, dass große Aussteller ihre Stände bis zum nächsten Jahr stehen lassen konnten. Dadurch entfielen kurz vor und direkt nach der Messe viele Hotelbuchungen, beispielsweise für Monteure. Das macht sich wiederum in der Gastronomie bemerkbar. Dementsprechend seien auch Planer zurückhaltend, was neue Hotelprojekte anbelangt. Nun versucht man, auch in der Politik, neue Ansätze zu finden, um das Ruder noch einmal herumzureißen. Einer ist beispielsweise für April 2020 vorgesehen: Hier sollen die einst konkurrierenden Messen in Basel und Genf zeitliche zusammengelegt werden.