eCoach Day 2025: Digitalisierung stärkt Gastfreundschaft der Zukunft
Wie verändert sich die Reiseentscheidung und die Reiseerfahrung in einer zunehmend digitalen Welt? Und was bedeutet das konkret für Gastgeber, Freizeitbetriebe und ihre tägliche Arbeit –wie können auch kleine Anbieter mit der Entwicklung Schritt halten?
Antworten auf diese Fragen lieferte der eCoach Day 2025, der am 27. Oktober im Kloster Andechs stattfand. Veranstaltet von Tourismus Oberbayern München e. V. (TOM e. V.), und den Tourismusverbänden Starnberg Ammersee, Pfaffenwinkel und Tölzer Land, brachte das Event engagierte Akteure aus dem oberbayerischen Tourismus zusammen – mit einem Ziel: Digitalisierung besser verstehen, erleben, Vorteile konkret nutzen und nachhaltig gestalten. 
Der Tag zeigte deutlich: Die eCoaches, die digitalen Botschafter und Ansprechpartner vor Ort in den Tourismusregionen, sind zentrale Brückenbauer zwischen Technik und Mensch – und die Tourismusverbände starke Partner an der Seite der Betriebe.
Echter Wandel entsteht nur mit viel Überzeugungsarbeit und Fingerspitzengefühl
Bereits am Vormittag beschäftigten sich die eCoaches im Rahmen der eCoach-Akademie 3.0 mit aktuellen Themen: etwa der Frage, wie man Gastgeber für digitale Tools gewinnt.
Besonders betont wurde: Digitale Tools können begeistern, aber müssen Tourismusbetrieben konkreten Nutzen bieten und sie gleichzeitig fit für die Zukunft machen. Nur so lässt sich der digitale Wandel nachhaltig gestalten. Persönliche Kommunikation, empathisches Auftreten und serviceorientierte Beratung durch das oberbayerische eCoach Netzwerk sind dabei der Schlüssel für den lokalen Tourismus.
Was es dazu braucht? Vor allem eines: Den konkreten Nutzen für die Betriebe aufzeigen. Sei es durch bessere Online-Buchbarkeit oder die Entlastung bei Routinetätigkeiten wie Buchhaltung oder Gästekommunikation.
„Die digitalen Technologien entwickeln sich rasant – und verändern, wie Gäste reisen, buchen und unsere Region erleben. Wir wollen mit relevanten Praxislösungen und Wissensvermittlung direkten Einfluss auf die Verbesserung des touristischen Alltags in Oberbayern nehmen – damit durch smarte Lösungen mehr Zeit für das Wesentliche bleibt: Persönlicher Kontakt und Service, an den Gäste und Betriebe gerne zurückdenken.“ – Oswald Pehel, Geschäftsführer TOM e. V.
In seiner Keynote zum Thema Zukunftstrends, Impulse für morgen, stellte Tourismusexperte Holger Sigmund klar – echte Erlebnisse und personalisierte Services rücken mehr und mehr in den Vordergrund der Gästeerwartungen.
„Digitalisierung dient hier als Mittel zum Zweck, sie schafft Freiräume. Durch die Automatisierung von Prozessen entsteht wieder Raum für das, was Gäste heute wirklich suchen: echte, persönliche Erlebnisse“, untermauert Sigmund.
Digitalisierung ist somit nicht das Ende der Gastfreundschaft – sondern ihr Turbo.
Bei der Podiumsdiskussion mit Vertretern von Booking.com, Feratel, Tourismus Starnberg Ammersee und den eCoaches wurde die Relevanz digitaler Grundlagen deutlich. „KI verändert die Suche im Netz rasant. Aktuelle, maschinenlesbare Daten sind Voraussetzung, überhaupt sichtbar zu sein.“
Maria Schägger (gwt Starnberg GmbH) ergänzte: „Für viele Betriebe steht KI noch nicht im Zentrum. Wir müssen zunächst die Basis schaffen: saubere Daten und digitale Buchbarkeit. Denn genau das erwarten die Gäste von heute: einfache Online-Buchungen, egal ob für das Museumsticket, die Unterkunft oder eine Schifffahrt.“
Tourismusakteure brauchen effektive Digitallösungen für den Arbeitsalltag
Wie das konkret funktionieren kann, zeigten mehrere Best-Practice-Beispiele: Katharina Gerg, Gastgeberin im Gasthof Zum Heisn, berichtete, wie die Online-Buchbarkeit über ihre Website nicht nur mehr Sichtbarkeit brachte, sondern auch den Alltag erleichtert: „Reservierung und Kommunikation laufen heute automatisiert. Das schafft Zeit für das, was zählt: meine Gäste.“
Martin Glaab und Sarah Wießler präsentierten unter dem Titel „Tradition trifft Zukunft“, den Social-Media-Ansatz des Kloster Andechs. „Beweglichkeit statt Geschwindigkeit“, emotionale Verbundenheit zu Followern stärken durch das Erzählen authentischer Geschichten des Klosters. Ihre Erkenntnis: Social Media schafft die Chance auf intensiven Dialog mit den Gästen und es funktioniert – auch in einem Umfeld mit traditionellen Werten.
Digitalisierung Schritt für Schritt
Der gemeinsame Tenor: Schon kleine Digitalmaßnahmen können große Wirkung entfalten. Dazu ermutigten auch die eCoaches in der Schlussrunde. „Mein Tipp: Klein anfangen, aber anfangen. Schon kleine digitale Schritte – etwa Online-Buchbarkeit – bringen spürbar mehr Sichtbarkeit und Entlastung im Alltag“, so erneut Maria Schägger.
Chancen nutzen, Wandel aktiv gestalten – und Brücken bauen, statt sie abzureißen
Der Tourismus befindet sich im Wandel – und dieser Wandel muss aktiv gestaltet werden. Nur so lassen sich die Chancen neuer Technologien nutzen, um Aufenthalte in Oberbayern noch individueller, erlebnisreicher und zukunftsfähiger zu gestalten.
(lifePR/SAHO)