Zu viele Touristen

Eintritt zahlen in die Wachau?

Wachau Panorama
Des einen Freud, des anderen Leid – in der Wachau klagen immer mehr Anwohner über zu viele Touristen. (© Österreich Werbung/Leo Himsl)
In der Wachau stöhnen viele Einwohner über die Touristenströme. Der jüngst erfolgte Vorschlag einer Art Eintrittsgebühr trifft verantwortlichen Politikern aber auf wenig Gegenliebe.
Montag, 16.07.2018, 11:43 Uhr, Autor: Clemens Kriegelstein

Die Wachau ist einer der Tourismusmagneten Niederösterreichs. Vor allem an den Wochenenden ziehen hier Karawanen an Autos und Reisebussen durch die Gegend. Nicht immer zur Freude der Anwohner. Der Ex-Bürgermeister von Melk, Thomas Widrich (ÖVP), hat jetzt eine Art Eintrittsgeld für die Region vorgeschlagen, um den Touristenandrang besser zu regulieren und dadurch notwendige Investitionen abzudecken. „Es kann nicht sein, dass die Gemeinden investieren müssen und die Betriebe sowie Touristen nur profitieren“, wird er in einem Interview mit den Niederösterreichischen Nachrichten zitiert. Der Dürnsteiner FPÖ-Stadtrat Helmuth Weiss kann laut einem Bericht der „Presse“ dieser Idee durchaus etwas abgewinnen. Er selbst habe sie immer wieder vorgebracht. Immerhin komme Dürnstein im Jahr auf rund eine Million Besucher, bei rund 900 Einwohnern.

Wenig von solchen Überlegungen hält indes Niederösterreichs Tourismus-Landesrätin Petra Bohuslav: „Ich kann der Idee einer zusätzlichen Abgabe für Wachau-Gäste nichts abgewinnen. Ein Großteil der Ausflugsgäste kommt aus Niederösterreich und eine solche Maßnahme würde unsere Landsleute belasten. Dennoch müssen Lösungen gefunden werden, damit die Lebensqualität der Wachauer nicht verschlechtert wird.“ Das Problem seien Spitzenzeiten, die es künftig besser zu managen gilt. Landesrätin Bohuslav: „Hier braucht es kluge Besucherlenkungsmaßnahmen, um die Gästeströme besser zu entzerren. So kann für ein gesundes Miteinander von Touristen und den Bewohnerinnen und Bewohnern der Wachau gesorgt werden. Denn es ist mir wichtig, dass die Lebensqualität in der Region hoch bleibt.“ (NÖN/Presse/CK)

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