Europäische Reiseziele verzeichnen starkes Wachstum
Laut dem aktuellen Bericht „European Trourism 2017 – Trends & Prospects“ der Europäischen Tourismuskommission verzeichneten 28 der 30 Reiseziele im ersten Halbjahr 2017 ein Wachstum, einge sogar im zweistelligen Bereich. Island war mit +56 Prozent das am schnellsten wachsende Reiseziel mit bislang ungebremstem Tourismusboom. Montenegro (+25 Prozent), Malta (+23 Prozent) und Zypern (+18 Prozent) meldeten ebenfalls ein beachtliches Wachstum. Diese Reiseziele sind stark auf die sommerliche Hochsaison angewiesen. Daher deutet ein Wachstum in der Neben- und Zwischensaison auf eine erfolgreiche Ausbalancierung der saisonalen Abhängigkeit hin.
Finnland (+18 Prozent) und Bulgarien (+17 Prozent) verzeichneten ebenfalls ein solides Wachstum. Der Anstieg der Touristenzahlen aus China war für das Wachstum in dem nordischen Land verantwortlich, während Bulgarien als kostengünstige Alternative zu traditionellen Winterreisezielen beliebt war. Portugal, Serbien und Kroatien (jeweils +15 Prozent) schnitten ebenfalls gut ab, was auf intensives Marketing und bessere Flugverbindungen zurückzuführen war. Im Gegensatz dazu ist in der Türkei (-8 Prozent) das Thema Sicherheit weiterhin problematisch, wodurch das Wachstum gedämpft wird.
Die positive Konjunkturlage in der Eurozone scheint den Anstieg der Touristenzahlen aus Deutschland, Frankreich und Italien zu erklären. Die meisten Reiseziele verzeichneten einen erhöhten Zufluss an Touristen aus dem Vereinigten Königreich, wobei Kroatien und Bulgarien mit einem Wachstum von 40 Prozent bzw. 26 Prozent am meisten profitierten. Alle im Bericht erfassten Reiseziele erholten sich von den vormalig rückläufigen Touristenzahlen aus Russland. Während der Rückgang aus vergangenen Jahren noch nicht komplett aufgefangen werden konnte, bleiben die Prognosen angesichts des kontinuierlichen Konjunkturaufschwungs optimistisch. In den USA trugen Wirtschaftswachstum und günstige Flugkonditionen zu einem Aufschwung in diesem Marktsegment bei, für den bis einschließlich 2021 ein durchschnittliches Wachstum von 6 Prozent pro Jahr vorhergesagt wird. Der Einreiseverkehr aus China und Japan nach Europa lag hinter dem gesamten Ausreiseverkehr aus diesen Märkten zurück. Dies ist auf europaweite Sicherheitsbedenken zurückzuführen. Bei beiden Märkten wird aber für das erste Halbjahr 2017 von einem Wachstum von 14 Prozent bzw. 5 Prozent ausgegangen.