Report

Nordsee: 8,1 Millionen Gäste suchen nachhaltige Angebote

Bild vom Sonnenuntergang an der Nordsee
Der Tourismus Report zeigt, dass sich Nachhaltigkeit an der Nordsee lohnt. (Foto: © Tanja Klindworth/Max PR)
Der Nordsee-Tourismus birgt ein großes Potenzial: Millionen umweltbewusste Urlauber wünschen sich nachhaltige Unterkünfte – und sind bereit, dafür mehr zu zahlen. Wer jetzt mit kleinen Maßnahmen handelt, kann bei den Gästen schnell punkten.
Donnerstag, 12.06.2025, 14:29 Uhr, Autor: Sarah Hoffmann

Laut dem aktuellen Nordsee Tourismus Report (NTR) wünschen sich bis zu 8,1 Millionen Urlauber nachhaltige Angebote an der Nordsee. Mehr als die Hälfte wäre sogar bereit, dafür einen Aufpreis zu zahlen.

„Gäste mit einem höheren Umweltbewusstsein sind jünger als andere Urlauber und verfügen über ein höheres Haushaltsnettoeinkommen“, erklärt Holger Herweg, Herausgeber des NTR.

Er ergänzt: „Das Marktpotenzial umweltbewusster Urlauber ist groß und, wenn man die Zahlen des NTR betrachtet, erkennt man, dass darin die Zukunft der Region liegt.“

Mobilitätswandel: Auto verliert an Bedeutung

Den Umfrageergebnissen des NTR hinsichtlich der Anfahrt in den Norden zufolge reisten 2022 noch 80 Prozent der Urlauber mit dem Auto an. Zwei Jahre später liegt der Anteil nur noch bei 70 Prozent. Der Trend zum Reisen per ÖPNV sei demnach auch in der Nordseeregion angekommen.

Hand in Hand mit dem Bedürfnis nach mehr Nachhaltigkeit geht bei umweltbewussten Urlaubern der Wunsch nach familienfreundlichen Angeboten, Natur- und Kulturerlebnisse sowie Aktivurlaub. 

Nachhaltigkeits-Check: Was ist schon da?

Doch was genau können Unterkünfte jetzt tun, um ihr Angebot für diese Gäste nachhaltiger zu gestalten?

„Es ist wichtig, in kleinen Schritten nachhaltige Erfolge zu erzielen und erst einmal eine Bestandsaufnahme vorzunehmen von dem, was am eigenen Angebot bereits umweltbewusst ist. Danach kann man die Dinge angehen, die sich kurzfristig umsetzen lassen“, so Herweg.

Zu den Fragen, was bereits vorhanden ist, gehören unter anderem die nach:

  • LED-Beleuchtung,
  • Mülltrennung,
  • wassersparenden Armaturen,
  • Fahrradabstellplätzen,
  • einem Gepäcktransfer,
  • einer Ladestation,
  • regionalen Produkten und
  • einer fairen Bezahlung von Mitarbeitern.

Quick-Wins für Gastgeber – Nachhaltigkeit sichtbar machen

Was lässt sich in nur vier Wochen umsetzen? Laut dem Report helfen schon einfache Maßnahmen wie Social-Media-Posts zum Thema Nachhaltigkeit, ein ÖPNV-Ticket-Service oder Kooperationen mit lokalen E-Bike-Verleihen. Auch Stimmen von Mitarbeitern auf der Website oder in sozialen Netzwerken stärken das nachhaltige Image.

„Bei allem, was man in Sachen Nachhaltigkeit macht, gilt: digital dokumentieren, sichtbar machen und kommunizieren“, betont Herweg, denn umweltbewusste Urlauber besitzen gemäß dem Report eine überdurchschnittlich hohe digitale Affinität.

(Max PR/SAHO)

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