Schanigärten im Winter und Christkindlmärkte ohne Alkohol?
„Der Wintertourismus besteht nicht nur aus Loipe und Piste, sondern auch aus Weihnachtsmärkten, Großveranstaltungen, Bällen, Kongressen und Messen in den Städten“, sagte Wirtschaftskammer-Präsident Harald Mahrer kürzlich laut einem Artikel der Tageszeitung „Standard“ in einem Interview. So wäre es heuer „total widersinnig“, die Schanigärten zuzumachen. Mit Heizpilzen könnte man sie durchgehend offen lassen – „für die, die es wollen“, sagte Mahrer. Wiener Gastronomievertreter haben sich schon im Sommer für eine Ausdehnung der Sperrstunde und eine Verlängerung der Saison ausgesprochen.
Der Geschäftsführer der Sacher-Hotels in Wien und Salzburg, Matthias Winkler, schlägt in eine ähnliche Kerbe.„Es gibt es in Wien oder jeder anderen Stadt die Schanigärten. Warum lassen wir sie heuer nicht über den Winter stehen? Ein konkretes Beispiel: Im Hotel Sacher Wien gibt es ein paar Schanigärten rundherum. Der Aufbau, der Abbau, das Lagern kosten 35.000, 40.000 Euro. Würden wir uns das ersparen, wäre das ein wesentlicher Beitrag für uns als Hoteliers und Gastronomen. Gleichzeitig könnten wir im Freien mit genug Abstand jenen Menschen einen Platz anbieten – unsere Winter sind ja nicht mehr besonders kalt – die Angst haben, in geschlossene Räumen zu gehen“, meinte er kürzlich bei einer Puls 4-Diskussionsveranstaltung.
Auch Christkindlmärkte kann sich Mahrer im heurigen Ausnahmejahr vorstellen. Mit Hilfe von Leitsystemen und Masken könnte es funktionieren. „Es könnte auch eine Entscheidung sein, dass es keinen Alkohol gibt“, so Mahrer.
Rückkehr auf Vor-Corona-Niveau erst 2024 erwartet
Eine Rückkehr in den österreichischen Städten auf das Niveau von 2019 erwartet Susanne Kraus-Winkler, Obfrau des Fachverbands Hotellerie, erst 2024. In den vergangenen 20 Jahren sei die Stadthotellerie der Wachstumstreiber im Tourismus gewesen. Seit 2000 habe es in den Städten fast eine Verdoppelung der Nächtigungen gegeben. „Wir müssen alles machen, dass wir so viele wie möglich durch das Tal der Tränen bringen“, sagte Mahrer. (Standard/APA/Puls 4/CK)