Schlechtes Wetter kurbelt Ski-Tourismus in der Schweiz an
Trotz schlechtem Wetter kommen am Pizol und auf der Belalp nicht nur Skifahrer auf ihre Kosten – Gastronomen und Hoteliers profitieren auch von wolkenbehangenem Himmel und Graupelschauern. Was paradox klingt, ist Teil eines Forschungsprojektes der Fachhochschule St. Gallen (FHS), die die Auswirkungen von rabattierten Preismodellen auf die Besucherzahlen in der abgelaufenen Wintersaison untersucht. Erste Studienergebnisse bescheinigen: mehr Gäste und Umsatz in den teilnehmenden Skigebieten Pizol im Sarganserland und Belalp im Oberwallis. Die Orte haben Touristen bei schlechtem Wetter mit satten Rabatten auf die Piste gelockt. Je nach Wetterlage gaben die Betreiber einen Preisnachlass von bis zu 50 Prozent auf die Tageskarten.
Schlechtes Wetter, Gutschein, Skispaß
Sagten die Wetterfrösche in ihrer Vorhersage am jeweils kommenden Wochenende Schnee voraus, senkten die Anbieter ihre Preise um 38 Prozent. Gäste, die diese Angebote dann annehmen wollten, konnten auf der Website der Pizolbahnen einen Wertgutschein ausdrucken und so an der Skiliftanlage ein vergünstigtes Tagesticket ergattern. Wetter und Preise konnten bis zu sieben Tage im Voraus eingesehen werden, wie das Onlineportal 20min.ch schreibt.
Erste Auswertungen der zweijährigen Studie der Fachhochschule St. Gallen zeigen, dass vor allem Neukunden (Belalp: 20 Prozent; Pizol: 36 Prozent) auf die Schlechtwetter-Rabatte ansprangen. Die Kundenakzeptanz sei hoch gewesen und die zusätzlichen Einnahmen übertrafen die Rabatte, wie das FHS-Institut für Unternehmensführung erklärte. Noch bis Ende der Wintersaison laufe die Forschungsarbeit weiter. (20min.ch / FL)