Trivago schielt auf die Milliarden-Marke
2017 soll es endlich so weit sein. Das Düsseldorfer Hotelportal will in diesem Jahr die Umsatzmarke von einer Milliarde Euro knacken. Vergangenes Jahr stieg der Umsatz von Trivago im Vergleich zu 2015 um 53 Prozent auf 754,2 Millionen Euro. „Nach elf Jahren ist so ein kräftiges Wachstum nicht mehr selbstverständlich“, sagte Trivago-Chef Rolf Schrömgens dem Handelsblatt. Mittlerweile gibt es die Website in 55 Ländern. Rund 1.200 Mitarbeiter sind derzeit für Trivago tätig, gegen Jahresende dürften es um die 2.000 sein. „Für 2017 peilen wir ein Umsatzwachstum von etwa 45 Prozent an. Zudem wollen wir langsam profitabler werden.“
Die meisten Wettbewerber wie Kayak oder HRS unterscheiden sich von Trivago. Dort gibt es Pauschalreisen, Flüge und Mietwagen-Vergleiche. Ein Großteil der Konkurrenz entwickelt sich zudem durch Übernahmen weiter. So hat beispielsweise Priceline, die Mutter von Kayak, Booking, Agoda und Opentable kürzlich auch die Momondo Group gekauft – für 550 Millionen Euro. Anders ist es bei Trivago, hier setzt man lieber auf organisches Wachstum. „Wir werden auch nie tiefer in die Wertschöpfungskette gehen und etwa selber Buchungen machen“, betont Schrömgens.
In der Zukunft solle die Hotelauswahl für User noch individueller gestaltet werden, damit auch alle Arten von Geschmäckern erfolgreich bedient werden könnten. Wie Schrömgens erzählte, waren neulich vier Trivago-Manager in einem Hotel in Los Angeles. „Zwei von uns waren begeistert: ein tolles Hotel – viel Platz und kein Klimbim. Die anderen beiden aber meinten: Alles viel zu spartanisch, noch nicht einmal ein richtiger Schrank.“ Mit dem neuen Konzept soll jeder genau das Hotel finden, das perfekt zu einem selbst und der jeweiligen Situation passt. (Handelsblatt.com / MJ)