Ausblick

Wie wird die Wintersaison?

2 Skifahrer in Serfaus
Wie viele Gäste im kommenden Winter tatsächlich zum „Schifoan“ nach Österreich kommen, ist derzeit noch schwer abzuschätzen und hängt wesentlich vom Verlauf der Corona-Epidemie ab. (© Österreich Werbung/Peter Podpera)
Das WIFO hat die Möglichkeiten für den Tourismuswinter 2020/21 in Österreich durchgerechnet. Von nur leichten Verlusten bis zu über 50 Prozent Minus ist alles möglich.
Donnerstag, 08.10.2020, 08:52 Uhr, Autor: Clemens Kriegelstein

Aufgrund steigender Infektionszahlen in Österreich und vielen anderen europäischen Ländern, die auch mit Warnungen vor Reisen nach Österreich verbunden sind (aktuell sind regional differenzierte Reisewarnungen Deutschlands, der Niederlande, Belgiens, Sloweniens und der Schweiz sowie eine generelle Warnung Dänemarks in Kraft), ist damit zu rechnen, dass sich die Reiseströme im Herbst deutlich abschwächen werden. Laut einer Prognose des WIFO für das laufende Kalenderjahr 2020 ist mit einem Rückgang der Nächtigungen von bis zu einem Drittel zu rechnen; selbst eine Stabilisierung der Infektionszahlen und eine baldige Aufhebung von Reisewarnungen kann dieses Ergebnis nur geringfügig verbessern, da den Monaten Oktober bis Dezember relativ wenig Gewicht am gesamten Kalenderjahr zukommt.

Eine seriöse Prognose von Nächtigungstrends für die kommende Wintersaison 2020/21(November 2020 bis April 2021) ist laut WIFO aufgrund der vielen Unsicherheiten nicht möglich: Der weitere Verlauf der Infektionszahlen in Österreich und in anderen europäischen Ländern ist von extremer Unsicherheit geprägt, womit weder ausgeschlossen werden kann, dass bestehende Reisewarnungen in Bälde aufgehoben werden, noch dass neue hinzukommen.

Von Best- bis Worst Case

Geht man von einem absoluten „Worst-Case“-Szenario aus, in dem sich die aktuelle Situation bis Ende der Wintersaison mit April 2021 perpetuiert, dann könnten im Vergleich zur (durch den Lockdown bereits Mitte März 2020 beendeten) Wintersaison 2019/20 die Zahl der Nächtigungen um bis zu 50 Prozent zurückgehen. Gegenüber der Wintersaison 2018/19 käme das einem Verlust von fast 60 Prozent der Nächtigungen gleich. In einem optimistischeren Szenario für den kommenden Winter, das von einer Stabilisierung bzw. einem Rückgang der Infektionszahlen und der Aufhebung aller Reisewarnungen ausgeht sowie Einbußen bei den Gesamtnächtigungen zwischen November 2020 und Februar 2021 von etwas mehr als 20 Prozent im Vergleich zur Saison 2019/20 unterstellt, könnte sogar das Niveau der im März abgebrochenen Wintersaison 2019/20 erreicht werden.

Um das denkbar schlechteste Szenario zu verhindern, müssen alle erdenklichen Anstrengungen unternommen werden, um die Infektionszahlen in Österreich zu senken; zudem müssen für den alpinen Wintertourismus überzeugende Konzepte für die Prävention und das Vorgehen bei einem (sehr wahrscheinlichen) Auftreten von Infektionsfällen ausgearbeitet werden – sowohl behördliche also auch begleitende Prozesse der Tourismusorganisationen betreffend (z. B. Bereitstellung von kostenlosen Unterkünften für Personen in Quarantäne).

Zurück zur Startseite

Weitere Themen

Studiengrafik zu Urlaubsplänen in Österreich und Deutschland
Analyse
Analyse

So wollen Deutsche und Österreicher im Herbst & Winter urlauben

Eine aktuelle Studie bestätigt hohes Interesse an Urlaub in Österreich im Herbst & Winter 2020/21, aber große Bedenken im Zusammenhang mit der Pandemie.
FRau genießt die Sonne auf einer Bergterrasse
Wie wird die Wintersaison?
Wie wird die Wintersaison?

„Vertrauen ist die neue Gästewährung“

Das Saint Elmo’s Tourismusmarketing hat aktuell eine Repräsentativuntersuchung zu den Perspektiven des Wintertourismus im Alpenraum präsentiert.
4 Skifahrer am Dachstein
Analyse
Analyse

Der Winter könnte kritisch werden

Die Prodinger Tourismusberatung präsentiert eine Prognose der wirtschaftlichen Auswirkungen der COVID-19-Krise auf die österreichischen Beherbergungsbetriebe für die Wintersaison 2020/21.
Zimmer-frei-Fahne
Nur geringes Minus
Nur geringes Minus

Trend zu Privatquartieren

Kleine, familiär geführte Betriebe werden in Österreich stärker gesucht und erweisen sich in Krisenzeiten als flexibler. Besonders gefragt sind Ferienpensionen an den Seen, mit Pool und auf Weingütern.
Skitourengeher auf einem Grat
Wintersaison mit Fragezeichen
Wintersaison mit Fragezeichen

Zurück zur Natur dank Corona?

Während viele Bürger in der Sonne braten, bereitet sich der Wintertourismus mit Hochdruck auf Eis und Schnee vor. Dank Corona steht die kommende Saison aber unter ungewissen Vorzeichen.
Aktuelle Studie
Aktuelle Studie

Österreicher urlauben im Inland, Deutsche in Österreich

Eine neue Studie der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen (FUR) und der Österreich Werbung zeigt die Urlaubspläne der Deutschen und Österreicher in diesem Jahr.
Grafik zur Umfrage Reisen 2020
ÖAMTC-Umfrage
ÖAMTC-Umfrage

Österreich-Urlaub hoch im Kurs

Jeder Vierte musste seine Sommer-Reisepläne ändern – wie anders die Österreicher 2020 urlauben. Auch für 2021 rechnen viele mit spontanen Urlauben im Inland.