Jetzt ist daraus das Senatoriu Pasazas und ein absolut nachahmenswertes kulinarisches Imperium geworden, das für jeden Geldbeutel und jedes Alter etwas hat. Das Nineteen18 ist ein edler Einsterner, das 14Horses ein immer noch edler Bib Gourmand mit einem Festpreis-Menü, es gibt eine Weinbar, ein Grillrestaurant, ein Selbstbedienungsrestaurant unter freiem Himmel, im Winter geschützt durch Wärmestrahler, überdies Lädchen für Brot und Eingelegtes sowie eine Metzgerei.

Mo Museum
Der von Stararchitekt Daniel Libeskind gestaltete Bau des MO Museums hat eine Fläche von fast 3.500 Quadratmetern und stellt in wechselnden Ausstellungen immer einen Teil der gut 5.000 vorhandenen Kunstwerke aus. Foto: Go Vilnius/ NORBERTUKAJ

Und was macht die Kunst?

In der Weihnachtszeit sind Hausfassaden in der Altstadt instagramtauglich dekoriert. Aber richtige Kunst gibt’s auch. Empfehlenswert ist das MO Museum für zeitgenössische litauische Kunst, das erste im Baltikum, das privat finanziert wurde. Schon beim Architekten ließen sich die Mäzene nicht lumpen und setzten auf Daniel Libeskind, der einen sehr modernen Bau ansprechend in ein altes Viertel unweit des Flusses Neris setzte. Das MO beherbergt eine der größten privaten Sammlungen des Landes, Kunst beginnend in den 1960er Jahren. 

Ebenfalls sehenswert ist ein Museumskomplex im frisch restaurierten Sapieha-Palast. Wer sich gruseln will, nimmt an einer Führung des Lukiskes-Gefängnisses teil. Die eingangs erwähnte Republik Uzupis am Rande der Altstadt, in der sich gleich nach Abzug der Sowjets eine Künstlerkolonie ansiedelte, ist mit Galerien und Lädchen ebenfalls einen Spaziergang wert. Vilnius ist alles – außer langweilig.

Good to know

  1. Der Flughafen Vilnius wurde mo­dern und funktional erweitert, ist einfach zu navigieren und liegt wenige Autobahnminuten vom Stadtgebiet entfernt. AirBaltic bietet täglich erschwingliche Direkt- flüge in deutsche Metropolen an. 
  2. Taschendiebe gibt’s auch hier, aber im Vergleich zu anderen europäi­schen Metropolen ist Vilnius sehr sicher. Nicht nur die knuffige Altstadt, sondern auch die Hipster-­Viertel Uzupis und Naujamiestis mit dem Sterner Demoloftas sind nachts gut beleuchtet.
  3. Dank des langen dunklen Winters sind die alten Techniken des Fermentierens und anderweitiger Haltbarmachung für Hausfrau und Foodprofi gleichermaßen ein Muss. Hier lässt sich lernen, wie das besser geht als oft in Deutschland. 
  4. Das schönste Hotel im Baltikum steht hier, das Pacai. Das ehemalige Stadtpalais wurde ge­schmackvoll und doch mit einer gewissen Lässigkeit restauriert. 

         

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