Alisa Kleiner
Der bürokratische Aufwand ist oftmals eine große Hürde. Alisa Kleiner, duale Studentin, Panoramahotel Oberjoch. Foto: Panoramahotel Oberjoch

Eine echte Bereicherung für das Gastgewerbe

Im Strandgut Resort Hotel in St. Peter-Ording hat man sich vor drei Jahren dafür entschieden, auch junge Menschen aus dem Ausland auszubilden. Von den insgesamt 23 Lehrlingen stammen zwölf aus Vietnam und der Mongolei. „Sie sind mittlerweile sehr gut in unser Team integriert und dabei hochmotiviert“, zeigt sich Alessia Mezzadonna begeistert. 

Auch im Panoramahotel Oberjoch in Bad Hindelang profitiert man seit einigen Jahren vom Engagement der Auszubildenden, die beispielsweise aus Indonesien, Nicaragua oder Marokko stammen. Derzeit gibt es unter den insgesamt 33 Auszubildenden 24 mit 
Migrationshintergrund. „Unser Nachwuchs aus dem Ausland ist absolut lernwillig, was sich auch in den Noten in der Berufsschule widerspiegelt“, erwähnt Alisa Kleiner, die als duale Studentin im Panoramahotel Oberjoch beschäftigt ist. 

Die Azubis brächten ihre Kultur in das gesamte Team mit ein und bereicherten auch die hoteleigene Küche mit traditionellen Gerichten aus ihrer Heimat. „Außerdem gehen sie immer mit einem Strahlen durch das Hotel und stecken alle mit ihrem Lächeln an“, betont Kleiner im Weiteren.

Im Panoramahotel Oberjoch gibt es u. a. Auszubildende aus Indonesien, Nicaragua oder Marokko. Ihr Können dürfen sie bei verschiedenen Veranstaltungen präsentieren.
Im Panoramahotel Oberjoch gibt es u. a. Auszubildende aus Indonesien, Nicaragua oder Marokko. Ihr Können dürfen sie bei verschiedenen Veranstaltungen präsentieren. Foto: Lerch Genusswelten

Die bürokratische Hürden überwinden

Damit Auszubildende aus dem Ausland in Deutschland arbeiten können, gilt es jedoch, einige Herausforderungen zu meistern. „Gerade der bürokratische Aufwand stellt oftmals eine große Hürde dar“, erinnert sich Kleiner. So müssten die Azubis beispielsweise eine Vielzahl von Dokumenten wie Zeugnisse oder Sprachzertifikate vorweisen können, die dann im Anschluss bei der Auslandsbehörde eingereicht werden müssen. Neben den Gebühren in Höhe von derzeit 411 Euro seien dabei jedes Mal einige Behördengänge notwendig. „Es kann bis zu vier Monate dauern, bis ein Antrag genehmigt wird“, berichtet Kleiner aus eigener Erfahrung. 

Asiatisches Kochteam
Foto: Lerch Genusswelten

Ein wirklich heißer Tipp: Alessia Mezzadonna vom Strandgut Resort St. Peter-Ording empfiehlt hierbei die Zusammenarbeit mit Vermittlungsagenturen. Diese führen nicht nur Betriebe und Bewerber zusammen, sondern unterstützen auch tatkräftig bei der Bewältigung der behördlichen Vorgaben. „Nachdem die Auszubildenden bei uns angekommen sind, haben wir auf diese Weise einen zuverlässigen Ansprechpartner, der uns jederzeit unter die Arme greift“, betont die HR- & Operations-Managerin.

Sprachbarrieren bewältigen
Foto: Deutschlandstiftung Integration/Marcel Dykiert

Sprachbarrieren bewältigen

Darüber hinaus stellen laut Mezzadonna oftmals sprachliche Defizite eine besonders große Hürde dar. „Im Ausland absolvierte Sprachkurse reichen meist nicht aus“, sagt sie. Die Sprachmängel stellen vor allem die Kollegen im Ausbildungsbetrieb während der Stoßzeiten vor große Herausforderungen. „Wir haben aber den Vorteil, dass wir bereits seit 2020 Mitarbeiter aus Vietnam ausbilden. Dadurch können Azubis, die schon länger in Deutschland sind, in solchen Fällen unterstützen“, beschreibt Mezzadonna die Lage in ihrem Betrieb. 

Im Ausland absolvierte Sprachkurse reichen oft nicht aus

Alessia Mezzadonna, Strandgut Resort St. Peter-Ording

Für Stephanie Enricca, auszubildende Köchin im Panoramahotel Oberjoch, war die Sprache zu Beginn ihrer Ausbildung eine Herausforderung. In ihrem Heimatland Indonesien wird  keine Ausbildung in der Gastronomie angeboten. Vom deutschen Ausbildungssystem begeistert, entschied sie sich daher, nach Deutschland zu kommen. Gleich zu Beginn profitierte sie hier von den kostenlosen Sprachkursen im Panoramahotel Oberjoch und der Berufsschule, wie sie selbst betont: „Meine Sprachfähigkeiten wurden immer besser. Es werden wichtige Grundlagen gelegt, auf denen man aufbauen kann.“ Nach ihrem Abschluss kann sich die junge Azubine gut vorstellen, ganz in Deutschland zu bleiben.

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