Der Tourismus der Zukunft liegt in echter, authentischer Gastfreundschaft

Die Costa Familienbande
Die Costa-Familienbande des La Perla: Ernesto und Anni (2. u. 3. von links) mit ihren Söhnen Maximilian, Michil und Mathias (von links). Foto: Debora Dellosto

Sind Sie und Ihre Familie gut durch die Pandemie gekommen?
Wir persönlich ja, was uns traurig gemacht hat, war das Gefühl der Unsicherheit, das sich bei unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern breitgemacht hat. Vor allem die Jüngeren haben sehr darunter gelitten. Das Durchschnittsalter in unserem Team ist 31 Jahre – da ist klar, dass dieses Problem nicht zu unterschätzen ist.

Sie betonen Ihr ladinisches Erbe seit Langem. 
Die Optik unseres Hauses ist nicht besonders ladinisch. Überhaupt glaube ich nicht, dass sich Regionalität unbedingt in Optik ausdrücken muss, denn das wäre doch ein recht oberflächlicher Ansatz, der leicht in Richtung Kitschpostkarte gehen kann. Wir halten die ladinische Sprache am Leben, setzen ladinische Gerichte auf die Speisekarten, fördern ladinische Künstler und Dichter. Regionale Authentizität kann ein wichtiger Wert sein unter der Bedingung, dass sie nicht als Marketingkonzept verstanden, sondern aus innerer Überzeugung gelebt wird. Wir müssen die Dinge in erster Linie für uns selbst tun, nicht für den Tourismus. Sonst ist es nichts als Green Washing. Und darauf können wir auch verzichten. 

Kann man sich in einem sehr sportintensiven Touristikumfeld auf das Thema Nachhaltigkeit berufen?
Tourismus als solcher ist nicht nachhaltig. Kann er gar nicht sein. Wir alle in der Branche tragen zur Zerstörung des Planeten bei. Alles, was wir tun können, ist, wenigstens zu versuchen, so wenig Schaden wie nur möglich anzurichten. In meinem Buch (»Raus aus dem Rummel!«) zeige ich, dass der Tourismus der Zukunft in echter, authentischer Gastfreundschaft liegt und nicht in einer gesichtslosen Tourismusindustrie, die all das kaputtmacht, was uns in Wirklichkeit ausmacht. 

Hat sich das Buchungsverhalten der Gäste seit der Pandemie verändert?
Die Gäste haben sehr große Lust, eine andere Umgebung zu sehen, ihren Urlaub aus voller Brust zu leben, mit anderen Menschen zusammen zu sein. Die Aufenthaltsdauer hat sich ein wenig verlängert. 

Kehren Sie zum Büfett zurück?
Wir werden zum Büfett zurückkehren, wenn auch nur teilweise: Schon beim Frühstück am Tisch bedient zu werden ist in unseren Augen ein Zeichen von wahrer Gastlichkeit und besonders hoher Qualität.

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